Nach Sex in der Kirche: Frau muss auch vor Gericht
Auch der Mann und seine Frau mussten aussagen, nachdem sie Sex in einer oberbayerischen Kirche hatten. Ihr Prozess soll Anfang Februar vor dem Amtsgericht Rosenheim stattfinden, sagte ein Sprecher am Donnerstag. Gegen die Frau wurde zunächst ein Strafbefehl erlassen. Da sie dagegen Einspruch erhebt, plant sie nun, vor einem Richter zu erscheinen.
Der Ehemann der Angeklagten steht seit diesem Monat vor dem Amtsgericht Traunstein wegen des Vorwurfs, er habe in der Nähe des Altars der katholischen Kirche in Siechen bei Rosenheim Sex mit ihr gehabt und Fotos von ihr gemacht. Nach Angaben des Gerichts äußerte sich der Rosenheimer zu Beginn seines Prozesses nicht zu den zahlreichen gegen ihn erhobenen Vorwürfen, zu denen unter anderem die Störung von Gottesdiensten gehört. Laut Anklage habe er einen „beleidigenden Streich“ an einem „Gotteshaus einer religiösen Gruppe“ begangen. Außerdem wurden ihm Körperverletzung, Freiheitsberaubung, Drohung und Betrug vorgeworfen.
In Kirchen muss der Altar nach dem Gottesdienst möglicherweise erneut gesegnet werden. Ein Sprecher des Erzbistums München und Freising teilte mit, es sei noch keine Entscheidung darüber gefallen, ob es dazu kommen werde. Nach Angaben der Kirche besteht eine solche Zeremonie darin, den Altar mit Weihrauch und Weihwasser zu bedecken und ihn erneut zu segnen. Ein Sprecher der Diözese sagte: „Gerade für die religiösen Gefühle der Gläubigen muss diesem Sakrileg durch die Bußriten der liturgischen Bücher abgeholfen werden.“
Quelle: www.dpa.com