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Nach Jahren extremer Witterung erleiden Bäume weiterhin schwere Schäden

Die Wälder Sachsen-Anhalts sind weiterhin stark geschädigt. Bei der Fichte sprechen Experten von dramatischen Zuständen. Es gibt noch keine schnelle Lösung.

Laubbaumwald. Foto.aussiedlerbote.de
Laubbaumwald. Foto.aussiedlerbote.de

Trockenheit - Nach Jahren extremer Witterung erleiden Bäume weiterhin schwere Schäden

Auch in den letzten Jahren kam es in Sachsen-Anhalt immer wieder zu schweren Dürreschäden an den Wäldern. „Der Zustand der Wälder ist nicht gut“, sagte Sachsen-Anhalts Forstminister Sven Schulz (CDU) am Dienstag bei der Vorstellung des diesjährigen Waldzustandsberichts. „Es ist immer noch auf einem sehr hohen, schlechten Niveau.“ Die durchschnittliche Durchforstung der Baumkronen, ein wichtiger Indikator für den Zustand der Bäume, wird im Jahr 2023 mit 26 % auf dem hohen Niveau der Vorjahre bleiben. Elf Prozent der Bäume konnten als sehr stark geschädigt eingestuft werden.

Die Schäden an allen Baumarten haben seit 2019 dramatisch zugenommen. Ulrike Talkner, Leiterin der Abteilung Umweltkontrolle an der Forstlichen Versuchsanstalt Nordwestdeutschland (NW-FVA), erklärte, dass bei Fichten ein extrem hoher Anteil stark geschädigter Bäume zu verzeichnen sei, wobei 66 % ihres Blätterdaches zerstört seien. Nach Angaben des Forstamtes ist die Fichte die häufigste Baumart in Mittelgebirgsregionen. Tuckner betonte, dass nur zwei Prozent des Fichtenwaldes des Landes noch intakt seien. Allerdings gibt es in diesem Jahr einen Hoffnungsschimmer, da die Schäden nicht so schwerwiegend waren.

„Wir sehen deutliche Auswirkungen des Klimawandels auf den Zustand der Wälder in Sachsen-Anhalt“, sagte Tuckner. Die diesjährige Durchschnittstemperatur beträgt 10,8 Grad Celsius, eines der wärmsten Jahre seit 1881. Die Temperaturen waren in den letzten Jahren deutlich höher und die Verteilung der Niederschläge im Land ist sehr unterschiedlich. Diese Chance müssen wir jetzt nutzen, um Wälder in klimastabile Mischwälder umzuwandeln.

Nach Angaben des Forstministeriums stellt das Land rund 11,8 Millionen Euro für die Wiederaufforstung exponierter Flächen bereit. Obwohl dies nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist, reicht es nicht aus, um eine rasche Wiederaufforstung zu erreichen. Forstminister Schulz sagte, dies sei eine Aufgabe, die Jahrzehnte dauern werde.

Sachsen-Anhalt verfügt über rund 462.000 Hektar Wald, das sind etwa 26 % der Landesfläche. Es gibt mehr als 50.000 private Waldbesitzer im Land, die meisten davon sind kleine private Waldbesitzer.

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Quelle: www.stern.de

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