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Nach Hamas-Angriff: Jüdisches Museum als Lernort willkommen

Die Angriffe der Hamas auf Israel haben auch Auswirkungen auf die Arbeit des Jüdischen Museums Rendsburg. Als außerschulischer Lernort ist seine Expertise gefragter denn je.

Neben der Treppe des Jüdischen Museums steht ein Transparent mit der Aufschrift „Moin Mentsh“. Foto.aussiedlerbote.de
Neben der Treppe des Jüdischen Museums steht ein Transparent mit der Aufschrift „Moin Mentsh“. Foto.aussiedlerbote.de

Bildung - Nach Hamas-Angriff: Jüdisches Museum als Lernort willkommen

Seit dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober erhält das Jüdische Museum in Rundsburg zunehmend Anfragen von Schulen, die mehr über Judentum und Antisemitismus erfahren möchten. Einerseits seien normale Angebote stark ausgebucht, sagte Museumsdirektor Jonas Kuhn der Deutschen Presse-Agentur. Kuhn sagte, das Museum sei darauf bedacht, „nicht nur im Bereich des Nahostkonflikts, sondern auch im Bereich Antisemitismus und Rassismus etwas zu bieten“. Viele Lehrer äußerten in der Diskussion, dass sie nicht wüssten, wie sie dieses Thema angehen sollen.

Darüber hinaus sind die Anforderungen an eine langfristige Zusammenarbeit heute größer als je zuvor. Wie Kuhn erzählt, wollte ein Berufsbildungswerk, das Tiefbau-, Straßen- und Kanalbauer etc. ausbildet, die Patenschaft für die Stolpersteine ​​in Schleswig-Holstein übernehmen. Von jeder Klasse wird dann erwartet, dass sie zu einem Workshop ins Museum kommt, in dem es um Vergangenheit, Gegenwart und Antisemitismus geht. Im Prinzip ist die Stolpersteinpflege der praktische Teil der Anbindung an Ihr Fachgebiet. So gibt es beispielsweise auch Anfragen zur Zusammenarbeit und zum Austausch von Fußballvereinen.

Damit verbunden ist auch die Wiedereröffnung der Dauerausstellung in neuer Gestaltung, die Aufmerksamkeit verdient. „Aber es hat auch damit zu tun, dass die Schulen selbst den Bedarf sehr stark spüren.“

Kuhn berichtete von einem Gespräch mit dem Leiter der Antisemitischen Vorfallmeldestelle des Landes Schleswig-Holstein (Lida SH). Er sagte, dass sie derzeit sechsmal so viele Vorfallmeldungen pro Tag erhalten. Auch Vertreter regionaler Verbände beklagten, dass sie in ihrem Alltag mehr Anfeindungen erlebten, „besonders wenn sie als Juden wahrgenommen werden“. Eine Frau berichtete, dass sie angeschrien werden musste, weil sie über den zunehmenden Antisemitismus und den Mangel an Empathie bei den meisten Menschen sprach. Im Bundesland Schleswig-Holstein gibt es noch mehr solcher Fälle und Graffitis.

Zu Aussagen von Gemeindemitgliedern sagte Kuhn, dass das gesamte Sicherheitsgefühl der Menschen durch die aktuellen Geschehnisse in Deutschland und Israel zerstört worden sei. „Aber ich denke, dass die mangelnde Einigkeit der deutschen Bevölkerung ihre Situation erschwert. Das ist wirklich problematisch.“

Das Jüdische Museum Rendsburg war nach eigenen Angaben eines der ersten jüdischen Museen, die nach dem Zweiten Weltkrieg in der Bundesrepublik gegründet wurden. Sie befindet sich in der einzigen originalen und gut erhaltenen Synagoge in Schleswig-Holstein.

Jüdisches Museum Rendsburg

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Quelle: www.stern.de

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