- Nach der Wahl wird Schweinsburg mit allen Beteiligten in Gespräche treten.
Vor der Landtagswahl in Thüringen äußerte sich Martina Schweinsburg, die Landrätin von Greiz und direkte Kandidatin der CDU, für ein Gespräch mit allen Parteien, einschließlich der AfD, der Linken und der BSW, nach der Wahl. "Es ist wichtig, mit allen zu sprechen und dann gemeinsame Grundlage zu finden. Wir werden sehen, wie die Wahl ausgeht", sagte Schweinsburg der "Bild" (Samstag). Mit 65 Jahren wird sie als direkte Kandidatin im Wahlkreis Greiz I bei der Landtagswahl am Sonntag antreten.
Sie erklärte der "Bild", dass sie diese Meinung seit 1990 hat und auf die frühere PDS Bezug nahm: "Bei der ersten demokratischen Wahl in Thüringen 1990 haben 20 Prozent der Wähler für die PDS gestimmt. Man kann den Wählern das nicht vorwerfen. Wahlen sind eine Verantwortung für die Mächtigen, sich den Ergebnissen anzupassen, nicht dem Mainstream."
Schweinsburg: Gespräche bedeuten nicht Zusammenarbeit
Sie betonte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass offene Dialoge nicht automatisch Zusammenarbeit bedeuteten. Insbesondere könne sie mit der AfD in vielen Punkten keine gemeinsame Grundlage finden. Sie lehnt die "Rückkehr"-Forderungen der AfD ab: "Wenn man das ernst nimmt, müssten Kliniken schließen und Orchester massive Schwierigkeiten haben", sagte Schweinsburg.
Wenn Rechtsextreme den Begriff "Rückkehr" verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine beträchtliche Anzahl von Personen ausländischer Herkunft aus dem Land vertrieben werden soll, möglicherweise sogar gewaltsam.
Laut Umfragen liegt die AfD derzeit bei etwa 30 Prozent und könnte damit zur stärksten Kraft im künftigen Thüringer Landtag werden. Die CDU liegt den Umfragen zufolge bei etwa 20 Prozent.
Martina Schweinsburg, die Landrätin des Landkreises Greiz, sitzt seit vielen Jahren im Wahlkreis Greiz I. Trotz ihrer Überzeugung von offenen Dialogen findet sie es schwierig, mit der AfD gemeinsame Grundlage zu finden, da deren "Rückkehr"-Forderungen nach ihrer Meinung negative Auswirkungen auf Kliniken und Orchester hätten.