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Nach der Senkung des Gewinnziels erstellt VW die Bilanz für das zweite Halbjahr

VW hatte bereits drei Wochen zuvor seine Gewinnprognosen für 2024 gekürzt. Nun veröffentlicht der Wolfsburger Konzern seine Halbjahresergebnisse. Die Zahlen könnten gemischt sein.

Schließlich haben besonders Tochterunternehmen wie Audi in letzter Zeit negative Schlagzeilen bei...
Schließlich haben besonders Tochterunternehmen wie Audi in letzter Zeit negative Schlagzeilen bei Volkswagen in Wolfsburg gemacht.

- Nach der Senkung des Gewinnziels erstellt VW die Bilanz für das zweite Halbjahr

Europas größter Automobilhersteller präsentiert heute (9:00 Uhr) seine Halbjahresergebnisse. CEO Oliver Blume und CFO Arno Antlitz werden die Zahlen für Januar bis Juni vorstellen. Vor gerade einmal drei Wochen hatte das Unternehmen seine Jahresziele gesenkt. Statt 7,0 bis 7,5 Prozent des Umsatzes erwartet die Volkswagen AG nun eine operative Marge von 6,5 bis 7,0 Prozent oder 6,50 bis 7,00 Euro Gewinn pro 100 Euro Umsatz.

Audi belastet diese Ergebnisse besonders. Wegen schwacher Nachfrage nach dem E-Modell Q8 e-tron erwägt die VW-Tochter nun, die Produktion des Modells in Brüssel vorzeitig einzustellen. Die Fabrik könnte geschlossen werden. Zudem gibt es Kosten von rund 900 Millionen Euro durch laufende Stellenreduzierungen bei der Kernmarke Volkswagen.

Bis zu 454.700 Euro Abfindung

Die Kernmarke Volkswagen strebt im Rahmen ihres Sparprogramms eine Reduzierung der Verwaltungskosten um 20 Prozent an und hat im Frühjahr ein neues Abfindungspaket eingeführt. Medienberichten zufolge können Mitarbeiter, die frühzeitig gehen, eine Abfindung von 67.700 bis 454.700 Euro je nach Dienstjahren erhalten. Bis Ende Mai, als das Enhanced "Turbo-Bonus"-Angebot auslief, waren bereits 50 Prozent des geplanten Abfindungsbudgets vergeben.

Auch der gescheiterte Verkauf des Gasturbinengeschäfts der Tochter MAN belastet die Ergebnisse. Die deutsche Regierung hatte den geplanten Verkauf an China aus Sicherheitsgründen verboten, und VW plant nun, das Gasturbinengeschäft zu schließen.

Schwache Nachfrage nach Neuwagen

Das Unternehmen kämpft auch mit schwacher Nachfrage nach Neuwagen. In der ersten Jahreshälfte sanken die Lieferungen um 0,6 Prozent auf 4,35 Millionen Fahrzeuge, wie das Unternehmen Mitte Juli bekanntgab. In China, wo die VW-Gruppe rund ein Drittel aller Autos verkauft, ist das Geschäft besonders träge. Auch der Verkauf von Elektrofahrzeugen hat an Dynamik verloren. In der ersten Jahreshälfte lieferte das Unternehmen weltweit 317.200 E-Modelle, 4.400 weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das Unternehmen erwartet, dass sich die Verkaufszahlen in der zweiten Jahreshälfte beleben.

Audi und Porsche mit schwachen Zahlen

Die Töchter Audi, Porsche und Traton mit den Lkw-Marken MAN und Scania hatten bereits in den vergangenen Wochen ihre Halbjahreszahlen präsentiert. Während Traton von einem hohen Auftragsbestand profitierte und Umsatz und Gewinn steigerten, präsentierten Audi und Porsche enttäuschende Zahlen. Beide machten einen schwachen Start ins Jahr verantwortlich. In den Monaten April bis Juni lief es bei beiden etwas besser. Die beiden Premiummarken sind traditionell die wichtigsten Gewinnbringer in der VW-Gruppe.

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Andere Automobilhersteller könnten die Halbjahresergebnisse von Europas größtem Automobilhersteller heute genau beobachten, da sie Aufschlüsse über Branchentrends geben könnten. Auch andere Bereiche des Unternehmens, wie das Gasturbinengeschäft der Tochter MAN, stehen vor Herausforderungen und tragen zur Gesamtleistung bei.

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