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Nach Clan-Immobilien-Debakel: Neue Ermittlungen

Gelder aus kriminellen Geschäften werden oft in Immobilien und Luxusgüter investiert, um dann liquidiert zu werden. Den Ermittlern liegen zahlreiche Beweise dafür vor. Aber das reicht nicht immer aus.

Zu Beginn der Verhandlung wird die Verhandlungsakte auf den Tisch im Gerichtssaal gelegt. Foto.aussiedlerbote.de
Zu Beginn der Verhandlung wird die Verhandlungsakte auf den Tisch im Gerichtssaal gelegt. Foto.aussiedlerbote.de

Justiz - Nach Clan-Immobilien-Debakel: Neue Ermittlungen

Die Berliner Staatsanwaltschaft geht gegen ein Urteil des Landgerichts im Immobilienstreit um einen arabischen Clan vor. Ein Sprecher der Behörde sagte am Freitag, sie habe gegen die Entscheidung umgehend Berufung eingelegt. Das Gericht lehnte die Einziehung mehrerer Grundstücke und anderer Vermögenswerte eines 27-jährigen Mannes ab, da aus Sicht des Gerichts keine ausreichenden Beweise vorlägen.

Gleichzeitig gibt es eine erneute politische Diskussion über wirksame Maßnahmen zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität (OK). Franziska Giffey, Berlins Wirtschaftssenatorin, sagte gegenüber der Berlin Morning Post: „Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass, wenn die organisierte Kriminalität vor der Justiz verspottet wird, klarer Handlungsbedarf besteht.“

In einem Prozess um acht Immobilien argumentierte die Staatsanwaltschaft, dass der Mann, der einer bekannten arabischen Großfamilie angehört, zwischen 2015 und 2019 mit den Erträgen aus Straftaten Immobilien in der Hauptstadt gekauft oder Anteile daran erworben habe. Verteidiger bestreiten dies. Gegen den 27-Jährigen war bereits zuvor wegen Geldwäscheverdachts ermittelt worden, das Verfahren wurde jedoch 2020 mangels hinreichendem Tatverdacht eingestellt.

Im Juli 2018 wurden insgesamt 77 Immobilien im Wert von mehreren Millionen Dollar vorübergehend von der Berliner Familie beschlagnahmt.Polizei und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass die Häuser, Wohnungen und Grundstücke mit Erlösen aus Straftaten erworben wurden. Bisher sind die Urteile der Bezirksgerichte zu zwei der Grundstücke rechtskräftig.

Wirtschaftssenatorin Giffy kündigte im Sommer an, dass sie sich auf Bundesebene dafür einsetzen werde, dass Geldwäscheermittler mehr Kompetenzen bei der Bekämpfung illegaler Vermögenswerte erwerben. „Es ist bekannt, dass Mitglieder krimineller Gruppen durch Geldwäsche die Quelle ihrer Einnahmen verschleiern. Dieses Geld wird dann in Immobilien und Luxusgüter investiert, sodass Polizei und Justiz nahezu keinen Zugriff auf diese Vermögenswerte haben“, erklärte Giffey damals des aktuellen Urteils.

Der Linken-Politiker Sebastian Schlüsselburg sieht in dem aktuellen Urteil einen Rückschlag im Kampf gegen Clankriminalität. Er hofft, an diesem Mittwoch vor dem Rechtsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses sprechen zu können und bekannt zu geben, dass die Angelegenheit der Einziehung illegal erworbener Vermögenswerte registriert wurde.

Der Begriff Clankriminalität ist umstritten, da er nach Ansicht von Kritikern Menschen mit Migrationshintergrund allein aufgrund familiärer Bindungen und Herkunft stigmatisiert und diskriminiert.

Rechtsausschuss

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Quelle: www.stern.de

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