Naboo: Die Hälfte des Meeresschutzgebiets von der Nutzung ausnehmen
In der Debatte um die wirtschaftliche Nutzung der Nordsee hat der Umweltverband Nabu gefordert, dass mehr als 50 % des Schutzgebietes schnell der Fischerei, der Schifffahrt und der Rohstoffgewinnung entzogen werden. „Zwei Jahre nach ihrem Amtsantritt muss die Bundesregierung ihre versprochene Seeoffensive umsetzen“, heißt es in einer Erklärung. „Die Naturkrise in der Nord- und Ostsee lässt uns keine Zeit. Der aktuelle Bericht zum Zustand der Meere ist sehr überzeugend.“ Mit dem NAB-Vorschlag kann Deutschland seinen Verpflichtungen aus der EU-Biodiversitätsstrategie nachkommen und eine Vorreiterrolle übernehmen Europa-Effekt.
Das Thema spielt auch in der geplanten Strategie zum Ausbau der Artenvielfalt eine wichtige Rolle. Derzeit läuft das Planungsverfahren für den Windenergiesee, ein Gebiet der ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) Nordsee. Umweltverbände befürchten einen Zielkonflikt zwischen dem klimapolitisch notwendigen Bau neuer Windkraftanlagen und dem Schutz mariner Ökosysteme. Aufgrund der rauen Bedingungen der Meeresumwelt müssen andere Nutzungen bei der Planung des Ausbaus der Windkraft reduziert werden.
Informationen zufolge deckt der Nabu-Vorschlag mehr als die Hälfte der Fläche ab. Das Meeresschutzgebiet in der deutschen AWZ „entspricht knapp 15 % der AWZ in der Nordsee und etwas mehr als 8 % der AWZ in der Ostsee.“
Nach der Vereinbarung im Bündnis hat die Berliner Die Ampelregierung versprach, dass gemäß der EU-Biodiversitätsstrategie 10 % der ausschließlichen Wirtschaftszone strikt vor schädlicher Nutzung geschützt werden sollten. „Aber auch heute noch wird Grundschleppnetzfischerei in Meeresschutzgebieten betrieben, wo Sand und Kies abgebaut werden und Schifffahrtsrouten verlaufen“, sagte Nabb. „Wir brauchen strenge Schutzgebiete, um das Artensterben und den Verlust von Lebensräumen in der Nähe unserer Küsten zu stoppen“, sagte Naboo-Meeresexpertin Kim Detloff.
Quelle: www.dpa.com