MV: Mehrwertsteuererhöhung in der Gastronomie lähmt den Tourismus
Politik und Industrie gehen davon aus, dass eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Restaurantspeisen ab dem 1. Januar den Tourismus in der Urlaubsregion Mecklenburg-Vorpommern lahmlegen wird. „Wir sind von dieser Entscheidung enttäuscht, weil wir davon ausgehen mussten, dass Mecklenburg-Vorpommern besonders betroffen sein wird“, erklärt Tobias Woitendorf, Landestourismusbeauftragter und Geschäftsführer des Landestourismusverbandes MV.
Bedeutung hat MV eine überdurchschnittliche Anzahl an Gastronomiebetrieben und die Präsenz von Gastronomiebetrieben im ländlichen Raum ist für Wanderer und Radfahrer wichtig. Woitendorf sagte, der Anteil der Selbstbedienungsgäste in MV habe 72 % erreicht und werde mit der Schließung des Geschäfts wahrscheinlich weiter steigen.
Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) kritisiert, dass die Branche nun doppelt benachteiligt sei. Er kritisierte und erklärte: „Einerseits wird der Mehrwertsteuersatz ständig erhöht, während die Gastronomie nicht von niedrigeren Stromrechnungen profitiert.“ Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) betonte, dass mit der Erhöhung der Mehrwertsteuer einige Gastronomiebetriebe davon betroffen sein werden in Schwierigkeiten geraten und um ihr eigenes Überleben fürchten müssen. „Das ist für uns als Tourismusland inakzeptabel.“ Deshalb hat MV eine Bundesratsinitiative dazu gestartet. Erschwerend kommt hinzu, dass auch Kitas, Schulen, Krankenhäuser und Pflegeheime von der Mehrwertsteuererhöhung in der Gastronomie betroffen sind. „Fehlentscheidungen können Familien und Senioren zusätzlich belasten“, sagte Schwesig. „Wir brauchen Entlastungen, keine Belastungen für Familien und Wirtschaft.“
Wottendorf, Schwesig und Meyer kritisierten den Plan einer Regierungskoalition, die Mehrwertsteuer auf Lebensmittel zu erhöhen. Als Reaktion darauf wurde nun die Lebensmittelmehrwertsteuer eingeführt auf 7 % reduziert, bevor er Anfang 2019 wieder auf 19 % zurückkehrte. Dieses Jahr. Nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa kam es am Donnerstagabend zu einer Einigung.
Mecklenburg-Vorpommern ist eines der beliebtesten Urlaubsziele Deutschlands. Die Zahl der Übernachtungen im Jahr 2022 liegt bei knapp 32 Millionen. Eine linke Landtagsfraktion wirft der Berliner Ampelgewerkschaft Vernachlässigung der Gastronomen vor.
Quelle: www.dpa.com