Muslime, Juden und Christen der Berliner Initiative House of One haben zusammen einen Friedensappell gestartet. «Wir trauern mit allen Opfern», betonte der Berliner Rabbiner Andreas Nachama am Mittwoch. «Wir müssen versuchen dabei zu helfen, aus der Spirale der sich immer weiter ausdehnenden Gewalt herauszukommen.» Die Stimmung sei sehr aufgeheizt. «Umso mehr müssen wir einen kühlen Kopf bewahren und Frieden suchen.»
Imam Kadir Sanci erklärte: «Verschieden glauben, gemeinsam leben das ist unsere Botschaft.» Derzeit klinge das vielleicht wie eine Utopie. «Aber es ist unser Weg und er ist möglich.» Der Anblick der palästinensischen Verletzten und Toten in Gaza breche ihm genauso das Herz wie der Gedanke an die israelischen Verschleppten, Verletzten und Toten. «Jegliche Angriffe auf die Zivilbevölkerung, von wem auch immer, tolerieren wir nicht», betonte der muslimische Geistliche. «Wer solche Angriffe auch noch feiert, kann nicht unser Freund sein.»
Pfarrer Gregor Hohberg ergänzte, viele Menschen seien verzweifelt, wund und ratlos, in Israel, Gaza und auch in Deutschland. Es helfe aber, Mitgefühl zu zeigen, «und zwar allen Betroffenen, ganz unabhängig von ihrer Religion oder Herkunft, unabhängig vom Freund-Feind-Schema».
Die Initiative House of One bereitet seit 2011 eine gemeinsame Gebetsstätte für Juden, Christen und Muslime in Berlin vor, die auch Haus der Begegnung werden soll.