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Mozilla: KI nicht nur von Tech-Giganten kontrollieren lassen

Mozilla-Chefin Mitchell Baker:Mitchell Baker, Chefin des freien Software-Projektes Mozilla.
Mitchell Baker, Chefin des freien Software-Projektes Mozilla.

Die Chefin des freien Software-Projektes Mozilla, Mitchell Baker, hat eindringlich davor gewarnt, die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz allein in die Hände weniger Tech-Giganten zu legen. «Es ist äußerst wichtig, dass die Trainingsdaten und die Ergebnisse der neuen KI-Funktionen von den einzelnen Nutzern und Unternehmen kontrolliert werden können und nicht zentral von einigen wenigen großen Unternehmen gesteuert werden», sagte Baker am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Das Software-Projekt, zu dem unter anderem der Webbrowser Firefox gehört, hatte am Wochenende in der deutschen Hauptstadt sein 25-jährige Bestehen gefeiert.

Künstliche Intelligenz werde wahrscheinlich die bestimmende Technologie der aktuellen Generation sein, so wie das Internet die Welt grundlegend und für immer verändert habe. «Was wir im vergangenen Jahr gesehen haben, kratzt nur an der Oberfläche dessen, was möglich ist.» KI-Funktionen würden in immer mehr Produkten und Benutzererfahrungen zum Einsatz kommen, sagte Baker.

Für mehr Transparenz und Verantwortlichkeit

Die Vorteile des Internets hätten Milliarden von Menschen erreicht, weil man es nicht zugelassen habe, dass ein oder zwei große Unternehmen den Markt beherrschten. «Trotzdem gibt es rückblickend viele Entscheidungen, die noch mehr zum Schutz des Wettbewerbs und der Privatsphäre beigetragen hätten, und mit KI haben wir heute die Möglichkeit, bessere Entscheidungen zu treffen.» Man könne jetzt noch vermeiden, dass diese Systeme in einigen wenigen eingeengten Umgebungen gefangen seien. «Wir können Vorschriften entwickeln, die für mehr Transparenz und Verantwortlichkeit sorgen.»

Die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz wird aktuell vor allen von großen IT-Konzernen in den USA vorangetrieben. Microsoft etwa ist dafür eine enge Allianz mit dem führenden KI-Start-up OpenAI eingegangen und bietet KI-Funktion in seinem Browser Bing, seinen Office- und Cloud-Programmen an. Google hat diesen Vorstoß mit seinem eigenen KI-Programm Bard gekontert. Zu den führenden KI-Unternehmen gehören weiterhin der Facebook-Konzern Meta, das Software-Haus Adobe sowie der KI-Chipexperte Nvidia.

Baker verwies bei den Feierlichkeiten am Wochenende auf etliche «massive Open-Source-Aktivitäten», mit denen die Stärkung des Oligopols vermieden werden könne. Zwar könne man beispielsweise nicht mit den Milliarden-Investitionen von Microsoft mithalten. Dafür werde jetzt mit kleinen Modellen experimentiert, die man auch auf einem Laptop oder Telefon laufen lassen könne. «Das sind große Veränderungen.»

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