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Mitsotakis und Erdogan wirken versöhnlich

Ein Hoffnungsschimmer in schwierigen internationalen Zeiten: Die Türkei und Griechenland haben sich nach einem zuletzt erbitterten Streit auf Maßnahmen zur Entspannung geeinigt. Aber Konfliktpunkte bleiben bestehen.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (links) und der griechische Ministerpräsident Kyriakos....aussiedlerbote.de
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (links) und der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis zeigten sich in Athen äußerst versöhnlich. Foto.aussiedlerbote.de

Treffen in Athen - Mitsotakis und Erdogan wirken versöhnlich

Was ist Materie? Im Jahr 2020 standen Griechenland und die Türkei wegen eines Streits um Erdgasvorkommen im östlichen Mittelmeer am Rande eines militärischen Konflikts. Es folgten viele weitere Konflikte, Vorfälle, Übergriffe und Anschuldigungen. Im vergangenen Mai erklärte Präsident Recep Tayyip Erdogan den griechischen Regierungschef sogar zur Persona non grata: Kyriakos Mitsotakis existiert für ihn nicht; erklären Sie.

Erst als im Februar dieses Jahres ein schweres Erdbeben die Türkei erschütterte und Griechenland zu Hilfe kam, beruhigte sich die Lage. Die neue Entspannungspolitik fand ihren Höhepunkt in einem Treffen der beiden Staats- und Regierungschefs in Athen, das optimistischer nicht hätte ausfallen können.

Lange Gespräche und Gegenbesuche

Mitsotakis und Erdogans Telefonat dauerte so lange, dass sich die gemeinsame Erklärung verzögerte. Mitsotakis berichtete hinterher, dass die Erklärung „freundschaftlicher Beziehungen und guter Nachbarschaft“ mit sichtlichem Stolz unterzeichnet worden sei. Auch Erdogan zeigte sich zufrieden und bestätigte, dass die Gespräche sehr produktiv verlaufen seien. Er lud Mitsotakis zu einem Besuch ein. Gleichzeitig trafen sich zahlreiche Minister beider Länder und einigten sich auf Maßnahmen in den Bereichen Handel, Tourismus, Einwanderung, Energie und Technologie.

Dies ist das erste seit langem des „Higher Cooperation Council“ – des Arbeitstreffens auf höchster Ebene zwischen den beiden Ländern, das aufgrund zahlreicher Konflikte seit 2016 nicht mehr stattfand. Die Minister schlugen spezifische Reaktionsmaßnahmen vor. Unter anderem einigten sich beide Seiten darauf, den Handel zwischen den beiden Nachbarn und NATO-Mitgliedern in den nächsten fünf Jahren auf 10 Milliarden US-Dollar (rund 9,3 Milliarden Euro) zu verdoppeln. Künftig können türkische Staatsbürger auch problemlos ein einwöchiges Visum für den Urlaub auf zehn griechischen Inseln vor der türkischen Küste erhalten. Athen hat dafür zuvor die EU-Genehmigung erhalten.

Die Gemeinsame Freundschaftserklärung zielt in die gleiche Richtung: Sie bringt die Bereitschaft beider Regierungen zum Ausdruck, zusammenzuarbeiten und auf eine Verbesserung der Wirtschaftsbeziehungen hinzuarbeiten, was das Potenzial hat, erheblich zum Wohlstand der Region beizutragen. Angesichts der vielen aktuellen Herausforderungen ist es auch wichtig, einen Geist der Solidarität und gegenseitigen Hilfe zu pflegen.

Versöhnlicher Ton, Kernthemen bleiben aber bestehen

Weder Erdogan noch Mitsotakis haben die Kernthemen aus den Augen verloren – allen voran der Streit um die ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) der beiden Länder und die unterseeische Gasförderung. Aber sie sind optimistisch, sogar äußerst tolerant.

Erdogan sagte: „Wir sind zwei benachbarte Länder, die das gleiche Meer, die gleiche geografische Lage, das gleiche Klima und in vielen Gebieten sogar die gleiche Kultur haben.“ Doch auch zwischen Brüdern wird es Meinungsverschiedenheiten geben zwischen den Nachbarländern sind die gleichen. das ist normal. Aber: „Was zählt, ist der Wille, diese Probleme zu lösen. Wir wollen die Ägäis zu einem Meer des Friedens und der Zusammenarbeit machen.“ Die beiden Länder könnten ein Vorbild für die Welt sein. „Ich sage offen, dass es zwischen uns keine Probleme gibt, die nicht gelöst werden können“, sagte Erdogan.

Auch Mitsotakis ist zuversichtlich. Beispielsweise haben wir in den letzten Monaten gesehen, dass die Zusammenarbeit im Bereich Migration bessere Ergebnisse erzielt hat und weniger Flüchtlinge in Griechenland ankommen. Er sagte: „Wenn die Bedingungen stimmen, könnte in der nächsten Phase des politischen Dialogs der Festlandsockel und die Definition der ausschließlichen Wirtschaftszone in der Ägäis und im östlichen Mittelmeer erörtert werden.“ Es sei eine historische Verantwortung, die Gelegenheit zu nutzen und zurückzukehren Ruhe in den Beziehungen zwischen den beiden Ländern.

Es bleibt abzuwarten, ob die gegenseitigen Zusicherungen aufrechterhalten und umgesetzt werden können. Über Jahrzehnte hinweg wurden immer wieder Zusagen, Verpflichtungen und Verträge gemacht. Denn wie der griechische Regierungschef ankündigte, wird der Hochrangige Kooperationsrat künftig jährlich zusammenkommen.

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Quelle: www.stern.de

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