Das Schweizer Schokoladenunternehmen Läderach versucht, Verluste zu begrenzen, nachdem dem ehemaligen Kunden Jürg Läderach (72) Kindesmissbrauch vorgeworfen wurde. Das Unternehmen kontrolliere täglich die Umsätze, sagte Sprecher Matthias Goldbeck der Nachrichtenagentur dpa. Bisher ist nichts Außergewöhnliches passiert. Nach Abschluss der Zusammenarbeit zwischen dem Zurich Film Festival und dem Radlach Film Festival folgten Gespräche mit weiteren Partnern. „Wir betonen, dass der jüngste Bericht nichts mit dem Unternehmen selbst und der dritten Generation von Läderach, die das Unternehmen nun leitet, zu tun hat und es keinen Grund gibt, die Partnerschaft zu ändern“, sagte Goldbeck.
Läderach produziert Schokolade, Pralinen und Süßwaren. Das Unternehmen verfügt weltweit über rund 160 Filialen, davon 19 in Deutschland. Seit 2018 leitet Johannes Läderach (37) das Unternehmen.
In einer vom Schweizer Fernsehen SRF am 21. September gedrehten Dokumentation berichteten ehemalige Schüler einer 1995 von Jürg Läderach mitbegründeten christlichen Privatschule, dass Kinder dort in früheren Jahren geschlagen und psychischen Leiden ausgesetzt gewesen seien Druck. Auch Jürg Läderach wurde direkt angeklagt. Dort fungierte er unter anderem als Laienprediger und war als „Onkel Jürg“ bekannt. Er bestreitet die Vorwürfe. Die Staatsanwaltschaft prüft, ob es sich in den Dokumenten um Straftaten handelt, deren Verjährungsfrist noch nicht abgelaufen ist, wie sie der Nachrichtenagentur dpa mitteilten.