- Ministerin fordert Änderung der Richtlinien für Kinderkliniken
Gesundheitsminister von Niedersachsen, Andreas Philippi, fordert Verbesserungen bei den Personalanforderungen für Kinderkliniken. Er betont, dass es unklar sei, warum spezialisierte Kinderchirurgien derzeit mindestens fünf Fachkräfte erfordern, während Bereiche mit viel schwereren Patienten wie die Neurochirurgie nur drei benötigen. Der Minister betont, dass die aktuellen Anforderungen aufgrund des Mangels an spezialisiertem Personal nicht umsetzbar sind. Es gibt sechs spezialisierte Kinderchirurgische Abteilungen in Niedersachsen. Heute wird er sich mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im Kinderkrankenhaus auf dem Bult in Hannover treffen.
Unter anderem setzt sich Philippi für eine zuverlässige Gesundheitsversorgung in ländlichen Gebieten im Rahmen der geplanten Bundesklinikreform ein. "Die von der Bundesregierung vorgeschlagenen Qualitätsanforderungen sind für viele spezialisierte Kliniken nicht umsetzbar und auch nicht sinnvoll", sagte er. Daher könnten einige Vorschläge die Gesundheitsversorgung in ländlichen Gebieten negativ beeinflussen. Darüber möchte er mit Lauterbach sprechen.
Trotz anhaltendem Widerstand der Bundesländer hat Lauterbach (SPD) die Reform im Bundestag vorgestellt. Die Entwürfe zielen darauf ab, den finanziellen Druck zu reduzieren und einheitliche Qualitätsregelungen zu schaffen. Dazu wird das Zahlungssystem geändert und enthält Festbeträge für Behandlungsfälle. In Zukunft werden Krankenhäuser 60 Prozent ihrer Zahlungen für die Aufrechterhaltung bestimmter Angebote erhalten. Die Finanzierung durch die Krankenkassen basiert auf genauer definierten "Leistungsgruppen", die auch Mindestanforderungen festlegen.
Kinderkliniken in Niedersachsen wie die auf dem Bult in Hannover könnten von Philippis Forderungen nach verbesserten Personalanforderungen profitieren. Der Mangel an spezialisierten Kinderchirurgen macht es für Kinderkliniken derzeit schwer, die Anforderungen zu erfüllen.