Sachsens Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt (CDU) hat die aktuelle Lage der Bauwirtschaft als «mehr als kritisch» bezeichnet. Das zeige allein schon die rückläufige Entwicklung bei den Baugenehmigungen in Sachsen, sagte der Minister laut Mitteilung bei einem Treffen mit Vertretern des Handwerks und der Bauwirtschaft am Donnerstag in Dresden. Laut Schmidt wurden im Freistaat 2022 Bauanträge für weniger als 11.500 Wohnungen gestellt, im Jahr davor waren es noch mehr als 13.000. «Schon das war ein Rückgang von 15 Prozent.»
Dazu komme, dass große Wohnungsunternehmen derzeit keine Bauprojekte anfangen, «weil die aktuellen Baupreise so hoch sind, dass niemand die Mieten bezahlen kann, die erforderlich wären, um die Baukosten zu refinanzieren», sagte Schmidt. «Das alles hat nicht nur fatale Auswirkungen auf eine Schlüsselbranche, von der auch zahlreiche Zulieferer abhängig sind.» Wenn der Neubau von Wohnungen erlahme, drohten sich auch die Probleme dort zu verschärfen, wo der Wohnungsmarkt ohnehin angespannt sei.
Das Ministerium hat laut der Mitteilung die Förderungen von preisgünstigem und Familienwohnraum den gestiegenen Baupreisen bereits angepasst, die für Sozialwohnungen folge. Der Freistaat stelle allein im Bereich des Wohnungsbaus 2023 mehr als 250 Millionen Euro für Darlehen und Zuschüsse bereit. Dazu kämen zusammen 345 Millionen Euro aus der Städtebauförderung und für Stadtenwicklung sowie für die Strukturentwicklung der Kohleregionen.
«Wir werden unseren Einfluss auf Bundesebene geltend machen, um dort verlässliche Rahmenbedingungen für die Bauwirtschaft zu erreichen», sagte der Minister.