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Minister für Nordrhein-Westfalen: Strafverfolgung von Alkoholtrunkenen

Streit um Fahrkartenmissbrauch: NRWs Justizminister, Limbach, sieht keinen Grund, Fahrkartenmissbrauch zu kriminalisieren. Stattdessen macht er die Verkehrsunternehmen verantwortlich.

Ein junger Mann besteigt eine Tram an einer Haltestelle. Politiker und Kriminologen rufen dazu auf,...
Ein junger Mann besteigt eine Tram an einer Haltestelle. Politiker und Kriminologen rufen dazu auf, Fahrkartenbetrug nicht als Kriminalstraftat oder Verrashenswidrigkeit zu bestrafen. Symbolbild

- Minister für Nordrhein-Westfalen: Strafverfolgung von Alkoholtrunkenen

Justizminister Benjamin Limbach (Grüne) aus Nordrhein-Westfalen plädiert dafür, Fahrkartenmissbrauch nicht als Straftat oder Ordnungswidrigkeit zu behandeln. "Es gibt keinen zwingenden Grund, Fahrkartenmissbrauch zu bestrafen", sagte er in einem Interview mit WDR 5. Er kritisierte die Praxis, öffentliche Mittel für die Verfolgung privater Forderungen zu verwenden, und betonte, dass die Strafverfolgungsbehörden nicht für die Inkasso von Forderungen privater Unternehmen eingesetzt werden sollten. Limbach schlug vor, dass Verkehrsunternehmen für die Kontrolle gültiger Fahrkarten verantwortlich sein sollten, zum Beispiel durch Zugangsbeschränkungen. Er forderte auch, Ressourcen von der Verfolgung von Bagatelldelikten auf schwerere Verbrechen wie Gewalt gegen Einsatzkräfte und organisierte Kriminalität zu verlagern.

Im November 2023 schlug Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) Reformen des Strafgesetzbuchs vor, um Fahrkartenmissbrauch zu entkriminalisieren und ihn als Ordnungswidrigkeit neu einzustufen. Der Vorschlag ist jedoch ins Stocken geraten. Eine Gruppe von Kriminologen und anderen Wissenschaftlern hat einen Offenen Brief an Buschmann geschrieben und ihn aufgefordert, Fahrkartenmissbrauch weder als Straftat noch als Ordnungswidrigkeit zu behandeln. Sie argumentieren, dass das aktuelle Gesetzarmut und verletzliche Individuals, wie zum Beispiel Drogenabhängige, überproportional trifft. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDB) und der Deutsche Städte- und Gemeindebund sprechen sich gegen den Vorschlag aus und argumentieren, dass Fahrkartenmissbrauch eine Straftat bleiben sollte.

In Deutschland ist Fahrkartenmissbrauch derzeit eine Straftat nach Bundesrecht und kann mit einer Geldbuße oder einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr geahndet werden. Die Neuklassifizierung als Ordnungswidrigkeit hätte Auswirkungen auf die Kommunalverwaltungen, da administrative Stellen statt öffentliche Anklagebehörden und Gerichte die Fälle bearbeiten würden.

WDR 5 spielte eine wichtige Rolle in der Diskussion über die Kriminalisierung von Fahrkartenmissbrauch, da Minister Limbach in einem Interview auf ihrem Sender dafür plädierte, es nicht zu bestrafen. Außerdem berichtete WDR über den Offenen Brief von Kriminologen und Wissenschaftlern, die Bundesjustizminister Marco Buschmann aufforderten, die Entkriminalisierung von Fahrkartenmissbrauch zu überdenken.

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