Der Freistaat Bayern hat Fortschritte bei der Erreichbarkeit seiner staatlichen Einrichtungen gemacht – allerdings nicht so schnell wie geplant. Das Ziel der vollständigen Barrierefreiheit bis 2023 sei nicht zu erreichen, sagte Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU) am Montag nach einer Kabinettssitzung in München.
“Bayern Barrierefreiheit” bleibt das Ziel, der Freistaat macht Fortschritte. Etwa 63 Prozent der 3.000 Regierungsgebäude sind barrierefrei. „Beim nächsten Bericht wird der Wert definitiv höher sein“, sagte der Minister. Alle nationalen Internetdienste verbessern sich in Bezug auf die digitale Zugänglichkeit – wie etwa Gebärdensprache oder leicht verständliche Sprachen.
In Bayern sind laut Scharf 1,5 Millionen Menschen oder 12 % der Bevölkerung behindert. Insgesamt stellt der Freistaat jährlich 5 Milliarden Euro für Menschen mit Behinderung bereit – von der Eingliederungshilfe bis zur kostenlosen Fahrt im öffentlichen Nahverkehr. So konnten mit Hilfe staatlicher Zuschüsse 120 Menschen aus Behindertenwerkstätten in den allgemeinen Arbeitsmarkt eintreten. „Das sind 120 einzelne Erfolgsgeschichten“, sagte Scharf. „Inklusion zu leben ist ein gesamtgesellschaftlicher Mehrwert.“
Die Landesregierung hat weiter angekündigt, dass Schulen seit 2011 1.200 Lehrstellen für Inklusion geschaffen haben. Diese Stellen kommen zu den 500 zusätzlichen Stellen hinzu, die im Rahmen der Open Schools-Initiative für Schulpsychologen und Schulsozialarbeiter geschaffen wurden.
Über 450 Schulen im Freistaat haben jetzt School Profile Inclusions. Darüber hinaus gibt es acht „Inklusionsräume“, in denen neben einzelnen Schulen Schulträger der Region, die staatliche Schulberatung, die Jugendhilfe und die Schulträger eng zusammenarbeiten.