Millionen verloren: St. Pauli FC will Genossenschaft gründen
Fußball-Zweitligist St. Pauli FC will durch die Gründung einer Genossenschaft seine wirtschaftliche Lage verbessern und mehr Eigenkapital aufbauen. Das gab Vorstandsvorsitzender Oke Göttlich am Donnerstagabend auf der Mitgliederversammlung des Vereins im Hamburger Congress Center bekannt.
Der Verband „hat die letzten Monate damit verbracht, die Ideen der Mitglieder wiederzubeleben und sie zu prüfen, zu diskutieren und zu fördern“, sagte Göttlich, Vorsitzender der über 700 stimmberechtigten Zweitligatabelle. „Es handelt sich hierbei um ein Finanzierungsmodell, das für den Fußballverein St. Pauli geeignet ist und auf Beteiligung basiert.“ Bis zum ersten Halbjahr 2024 sollen die Voraussetzungen für die Gründung der Genossenschaft gegeben sein. „Wir haben den Mut, diesen Schritt zu gehen und eine eigene Finanzierung aufzubauen“, sagte er. Nähere Angaben machte er nicht.
Wirtschaftlich ist der St. Pauli FC nach der Corona-Pandemie wieder auf Wachstumskurs, muss im Geschäftsjahr 2022/23 jedoch einen Verlust von 4,9 Millionen Euro hinnehmen. Der Umsatz stieg auf den Rekordwert von 62 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr lag der ausgewiesene Umsatz bei rund 50 Millionen Euro und der Gewinn bei rund 300.000 Euro.
Der neue Finanzvorstand Wilken Engelbracht nannte mehrere Gründe für die Verluste. Mit einem Defizit von 1,6 Mio. Euro waren die Verluste besonders stark im Bereich des Warenverkaufs. Ihm zufolge behinderten die Auslagerung der Logistik und des Bestandsmanagements der Warenbeschaffung sowie die Einnahmeausfälle im Herbst und Winter 2022 aufgrund der Weltmeisterschaft in Katar und die damals schlechte sportliche Situation des Vereins Erzielung positiver Ergebnisse.
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Quelle: www.dpa.com