Laut dem Deutschen Mieterbund (DMB) sind immer mehr Neuvermietungen an die Inflation gekoppelt. In der größeren Metropole seien im vergangenen Jahr durchschnittlich 30 Prozent der Neuverträge auf sogenannte Indexmieten vereinbart worden, berichtete der Mieterbund am Freitag in Berlin. Bei dieser Schätzung stützte sich der DMB auf die Beratung der Mieterverbände in Berlin, Hamburg, Hannover, Köln, Frankfurt und Düsseldorf, die zusammen rund 232.000 Beratungen pro Jahr durchführen.
Mietervereins-Präsident Lukas Siebenkotten sagte: „Immer mehr Mieter kommen mit Fragen zu Richtmieten in unsere Beratungsstelle und der Beratungsanteil in diesem Bereich hat sich innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt.“ In Sachen der Sozial- und Wohnungspolitik ist es unverantwortlich, dass ein Drittel aller neu abgeschlossenen Mietverträge an die Inflation gebunden sind. Er forderte, Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) müsse Indexmieten verbieten.
Für Berlin geht der Mieterbund von einer Indexierung von bis zu 70 % der Neuvermietungen aus, also deutlich über dem Durchschnitt der jeweiligen Stadt.
Mieterverbände beklagen Indexierungsmiettrends
„Viele Vermieter haben die Möglichkeit der Inflationsanpassung in Bestandsmietverträgen voll ausgeschöpft, um die Mietermieten allein im Krisenjahr 2022 um 15 % anzuheben % “, sagte Siebenkotten laut Mitteilung. „Die Kosten für Heizung und Strom sind deutlich gestiegen. Mit hoher Inflation und steigenden Energiepreisen sind Indexmieten zu einer nicht akzeptablen Kostenfalle geworden und müssen im Bestand stärker zurückgehalten werden.“
Laut DMB wird geschätzt dass der Trend zu indexierten Mieten deutlich zugenommen hat. Im Jahr 2021 beziehen sich etwa 10 % bis 15 % der Beratungsfälle auf indexierte Mieten, und bis 2020 wird dieser Anteil verschwindend gering sein.
Währungen bezogen auf indexierte Mieten Die Inflation erreichte im vergangenen Jahr den höchsten Stand seit Bestehen der Bundesrepublik, die Verbraucherpreise stiegen im Jahresdurchschnitt um 7,9 %.
Generalstaatsanwalt Buschmann wies die im Dezember von der SPD geforderte Reform der Indexmieten zurück. Der Rheinischen Post sagte er, dass Mieter mit solchen Verträgen in den vergangenen Jahren besser dagestanden hätten als mit anderen Verträgen, weil die Lebenshaltungskosten in der Vergangenheit langsamer gestiegen seien als vergleichbare Mieten, bei denen Mieterhöhungen oft anfallen basiert.