Der Halbleiterkonzern Micron Technology hat begonnen, die Kosten nach einem enormen Verlust zu Beginn des neuen Geschäftsjahres einzudämmen. Wie der größte US-Hersteller von Speicherchips am Mittwoch nach Börsenschluss mitteilte, werden die Investitionen deutlich zurückgefahren. Zudem will Micron 10 % der zuletzt 48.000 Stellen abbauen. Konzernweit werden auch Boni abgeschafft und die Managementgehälter gekürzt. Das Aktienrückkaufprogramm wurde ausgesetzt. Der Konzern kündigte bereits im vergangenen Monat an, die Produktion um etwa 20 % zu drosseln.
Insbesondere der Bereich Speicherchips steht derzeit vor großen Problemen. Wegen hoher Inflation und ungewisser Aussichten kaufen Verbraucher nur ungern neue Smartphones, Laptops und PCs, in denen die Chips am besten verbaut sind. Die Gerätehersteller selbst haben hohe Lagerbestände, die sie abbauen, bevor sie neue Aufträge bei den Chipherstellern erteilen.
Der Umsatz von Micron ist rapide zurückgegangen
Im Gegensatz dazu haben sich Chipunternehmen besser entwickelt und sich mehr auf Spezialhalbleiter für die Automobil- und Energieindustrie verlassen. Beispielsweise bauen Unternehmen wie Infineon derzeit Kapazitäten aus, um die Nachfrage zu decken.
Im Vergleich zu den beiden Unternehmen ging der Umsatz von Micron im ersten Quartal des Geschäftsjahres (das am 1. Dezember endete) im Vergleich zum Vorquartal und zum Vorjahr rapide zurück. Der Umsatz fiel von 6,6 Milliarden US-Dollar in den vorangegangenen drei Monaten auf etwa 4,1 Milliarden US-Dollar (etwa 3,9 Milliarden Euro). Unter dem Strich stand ein Nettoverlust von 195 Millionen Dollar. Auch die weitere Entwicklung sieht eher pessimistisch aus. Der Konzern erklärte, dass es schwierig sein werde, 2023 in die Gewinnzone zurückzukehren.