Prozess - Messerangriff auf Universität Berlin: Angeklagter schweigt
Vor dem Landgericht Berlin steht ein 36-jähriger Mann vor Gericht, nachdem er in einem Klassenzimmer einen Musikschüler mit Messer angegriffen und ausgeraubt haben soll. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft saß die Frau am Klavier, als der Mann in ihren Rucksack griff und Geld verlangte. Er stach mehrmals mit einem Küchenmesser auf sie ein und schlug mit der Faust auf sie ein. Der 35-jährige Mann wurde bei dem Angriff im Juli dieses Jahres fünfmal erstochen. Zu Beginn des Prozesses am Donnerstag erklärte die Verteidigerin, ihr Mandant wolle „zu diesem Zeitpunkt keine Angaben machen“.
Im Fall des Musikstudenten erhob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Angeklagten, der keine Berufsausbildung hatte und zu diesem Zeitpunkt angeblich in einem Wohnheim lebte, wegen schweren Raubes und schwerer Körperverletzung. Er hat 70 Euro gestohlen. Der 36-Jährige muss sich außerdem wegen des Überfalls auf eine Frau an einem Fahrkartenautomaten im Juni 2022 verantworten. Er soll dem Opfer ein Portemonnaie mit 200 Euro entwendet haben.
Die Musikstudentin, die erste Zeugin war, sagte, sie sei in einem Klassenzimmer der Universität der Künste Berlin-Wilmersdorf gewesen, als ein Mann aufgetaucht sei, den sie nicht kannte. „Er hielt ein Messer in der Hand, machte Drohgebärden und sagte zunächst einige unverständliche Worte.“ Dann griff der Mann nach ihrem Rucksack. „Er bleibt hier“, sagte sie. „Dann schlug er sie immer wieder mit der Faust.“ Außerdem biss er sie und stach ihr in den Oberschenkel und den Arm. Sie hatte den Eindruck, dass der Angreifer unter Drogeneinfluss stand.
Zwei Wochen später wurde der 36-jährige Mann den Quellen zufolge erneut auf dem Universitätsgelände gesehen. Er wurde bald darauf verhaftet. Seitdem ist er inhaftiert. Der Prozess wird am 12. Dezember fortgesetzt.
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Quelle: www.stern.de