Mehr Kriminalität: Die Zahl der Gewaltverbrechen nimmt weiter zu
Die Gewaltkriminalität nimmt in Hamburg weiter zu. Die Zahl der in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) erfassten Fälle von Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Raub und schwerer Körperverletzung ist nach Angaben des Senats in den ersten neun Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 13 % gestiegen. Antworten auf schriftliche Quizfragen, die der dpa vorliegen. Die Gesamtzahl der erfassten Straftaten stieg in diesem Zeitraum um 14,5 % auf fast 160.000.
Allerdings wies der Senat in seiner Antwort darauf hin, dass die PKS für jährliche Beurteilungen konzipiert sei und bei Betrachtung kürzerer Zeiträume nur eine begrenzte Aussagekraft habe.
„Die Straßen Hamburgs werden immer gefährlicher“, sagte CDU-Fraktionschef Denis Serling der Nachrichtenagentur dpa. „Allein in den ersten drei Quartalen dieses Jahres gab es in Hamburg 18 abgeschlossene vorsätzliche Tötungsdelikte und 34 abgeschlossene Fälle.“ Die Zahl der Laut der Antwort des Senats hat sich die Zahl der abgeschlossenen Mord- und Totschlagsfälle im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Jahres 2022 verdoppelt.
Auch Fälle von Vergewaltigung, sexuellem Übergriff oder Körperverletzung und Raub nahmen deutlich zu, nämlich um 37 % bzw. fast 25 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Kriminalitätsfälle wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und Gefährdung der öffentlichen Ordnung stiegen sogar um fast 54 % und erreichten knapp 5.800 Fälle.
„Etwa 70 % der neuen Fälle in Hamburg treten im Bezirk Hamburg-Mitte auf“, schrieb der Senat. Den Bezirk St. Georg mit dem Hauptbahnhof und den Bezirk St. Pauli mit dem Vergnügungsviertel haben höchste Zahlen. „Unter anderem haben sich insbesondere die Belebung des öffentlichen Raums nach der Aufhebung der COVID-19-Maßnahmen und die verstärkte Polizeipräsenz auf die Entwicklung der Fallzahlen ausgewirkt.“ Den geringsten Anstieg gab es in der Region Altona.
„Die Sozialdemokraten und die Grünen müssen endlich Polizei- und Justizstrukturen in der gesamten Stadt aufbauen, damit die Täter schnell zur Rechenschaft gezogen werden“, sagte Selling und nannte die enorme Zunahme ausländischer Tatverdächtiger alarmierend. Der Antwort des Senats zufolge ist die Zahl in den ersten drei Quartalen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum insbesondere bei Tatverdächtigen unter 21 Jahren gestiegen: ein Anstieg um mehr als ein Drittel, bereinigt um Verstöße gegen die Einwanderungsbestimmungen.
Die Zahl aller nichtdeutschen Tatverdächtigen im Gebiet stieg um fast 13 Prozent. Am häufigsten werden laut PKS afghanische, türkische und polnische Staatsbürger verdächtigt.
Thelin forderte, dass die zuständigen Behörden alle Anstrengungen unternehmen müssten, um „ausländische Straftäter weiterhin und zügig abzuschieben und ihre Wiedereinreise zu verhindern“. „Außerdem muss die Bundesregierung endlich für ein Ende der ungeordneten und unkontrollierten Einwanderung nach Deutschland und für ein Ende der Fehlanreize sorgen.“
Quelle: www.dpa.com