Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat Forderungen nach mehr Subventionen für die deutsche Computerspiel-Branche eine Abfuhr erteilt. Er hätte zwar gern «10, 20, 30 Millionen Euro mehr mitgebracht», aber das habe er nicht, sagte der Grünen-Politiker am Mittwochabend auf der Kölner Messe Gamescom und bezog sich dabei auf eine Forderung des Verbandes Game. Bisher plant das Ministerium 48,7 Millionen Euro Games-Fördergeld für 2024 ein, 2023 flossen 70 Millionen Euro vom Bund. Aus Sicht des Verbandes wären 125 Millionen Euro nötig, um den Bedarf zu decken.
An das Publikum gewandt, in dem zahlreiche Vertreter heimischer Games-Firmen saßen, sagte Habeck: «Ich kann Ihnen nicht das Blaue vom Himmel versprechen.» Man müsse aus der «Wir brauchen mehr Geld, aber wir haben kein Geld mehr»-Debatte herausfinden. Es sollten Wege gefunden werden, um das zur Verfügung stehende Geld zielgenauer einsetzen, sagte der Minister. Auch andere Fördertöpfe des Bundes – etwa für Start-ups – könnten interessant sein für die Spielefirmen.
Bei den von der Branche geforderten Steuererleichterungen will Habeck die Branche hingegen unterstützen – hierbei könnten Investitionen steuerlich angerechnet werden und dadurch Firmen finanziell entlastet werden. Unter anderem für die großen deutschen Games-Firmen sei das notwendig und «eine verlässliche Lösung», sagte Habeck. «Ich will mich dafür sehr einsetzen, dass das kommt.» Die Steuergesetzgebung fällt allerdings nicht in Habecks Zuständigkeit, sondern in die von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP).