Im vergangenen Jahr haben so viele Menschen in Deutschland Asyl beantragt wie seit 2016 nicht mehr. Die vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) veröffentlichte Jahresstatistik für das Jahr 2022 zeigt, dass von Anfang Januar bis Ende Dezember 217.774 Personen einen solchen Erstschutzantrag in Deutschland gestellt haben. Das ist eine Steigerung von fast 47 % gegenüber dem Vorjahr.
Die Mehrheit der neuen Asylbewerber im vergangenen Jahr kam aus Syrien (70.976), Afghanistan (36.358), der Türkei (23.938), dem Irak und Georgien.
Im Jahr 2016 erreichte die Zahl der Schutzsuchenden mit 722.370 Erstanträgen einen Höchststand. In den folgenden Jahren ging die Zahl der Asylbewerber stetig zurück. Der erneute Anstieg im Jahr 2021 ist laut Experten auch auf den Nachholeffekt der strengen Reisebeschränkungen der neuen Corona-Epidemie im Jahr 2020 zurückzuführen.
Es wird davon ausgegangen, dass sich die erste Gruppe von 24.791 Anträgen im Jahr 2021 im vergangenen Jahr auf Kinder bezog, die vor weniger als einem Jahr in Deutschland geboren wurden. Rund eine Million Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, die im vergangenen Jahr in Deutschland aufgenommen wurden, mussten keinen Asylantrag stellen. Sie erhalten sofort vorübergehenden Schutz nach EU-Richtlinien.
Zusammen mit den 26.358 Folgeanträgen, die 2022 beim Bamf eingegangen sind, wurden für das Jahr insgesamt 244.132 Anträge registriert. Das Bundesinnenministerium teilte mit, dass die Bundesämter im vergangenen Jahr über 228.673 Anträge entschieden haben. In 17 % der Fälle wurde ein Schutzstatus nach der Genfer Flüchtlingskonvention gewährt. 1.937 Asylbewerbern wurde nach dem Grundgesetz stattgegeben, weniger als ein Prozent aller Fälle.
„Integration von Grund auf“
Etwa ein Viertel der Asylsuchenden erhält sogenannten subsidiären Schutz. Etwa 13 Prozent der Asylverfahren verbieten eine Abschiebung. Mehr als jeder fünfte Antrag (21,6 %) wurde abgelehnt. 22,3 % der Asylanträge wurden anderweitig bearbeitet – etwa durch Überstellung in ein anderes zuständiges EU-Land oder weil der Antrag zurückgezogen wurde.
Zweitgrößte Zahl von Anträgen beim Bamf Die zweite Hälfte des vergangenen Jahres war von Jahr zu Jahr stetig gewachsen. Dass es im Dezember noch einmal einen kleinen Rückgang gegeben hat, hat laut Bundesamt nichts mit dem Rückgang der Zahl der Schutzsuchenden zu tun, sondern ist eine Folge der Corona-Pandemie, die zu hohen Krankenstandsraten geführt habe viele Behörden.
“Wir stärken auch die kontinuierliche Rückkehr abgelehnter Asylbewerber”, fügte sie hinzu. Mit großem Engagement ist es dem Bamf gelungen, die Zahl der Entscheidungen über Asylanträge im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 50 % zu steigern. Faeser betonte, die neue Bundesregierung werde „Integration von Anfang an“ sicherstellen. Anders als bisher ist der Zugang zu einem Integrationskurs nicht mehr von der Bleibeperspektive des einzelnen Asylbewerbers abhängig.
CDU-Politiker: „Ampel tut nichts gegen illegale Einwanderung“
Die Koalition kommt zu einem anderen Schluss. „Die irreguläre Zuwanderung nach Deutschland ist auf einem weiteren Höhepunkt, und die Ampeln tun nichts dagegen“, sagt ihr innenpolitischer Sprecher Alexander Throm (CDU). „ein einsamer Sonderweg“ in Europa.
Clara Bünger (Linke) über steigende Asylanträge: „Menschen auf der ganzen Welt sind gezwungen, vor politischer Repression, Krieg, den Folgen des Klimawandels und existenzbedrohender Armut zu fliehen‘“ Kein Wunder also dass die Zahl der Asylanträge jetzt gestiegen ist.