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Marineinspekteur: Maritime Infrastruktur besser schützen

Marineinspekteur Vizeadmiral Jan Christian Kaack
Vizeadmiral Jan Christian Kaack, Inspekteur der Marine.

Strategisch wichtige Infrastrukturen auf See wie Pipelines, Strom- und IT-Kabel sowie Erdöl- und Erdgasplattformen müssen aus Sicht der Deutschen Marine besser vor Bedrohungen geschützt werden. Sie seien ein leichtes Ziel für hybride und konventionelle Kriegsführung potenzieller Gegner, heißt es in einem Gedankenpapier der Marine, das der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vorliegt: «Die Gefahren reichen von Störungen und Sabotage bis hin zur Zerstörung. Aufgrund der Dringlichkeit ist ein schnelles Handeln geboten.»

Der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Jan Christian Kaack, schlug deshalb ein Zusammenführen von Sensordaten aus zivilen, staatlichen, nicht-staatlichen und militärischen Quellen vor, um ein weitgehend vollständiges Über- und Unterwasserlagebild zu erlangen. «Die Marine kann einen Beitrag leisten, die See gläserner zu machen», sagte er der dpa. Es gehe dabei um Abschreckung potenzieller Angreifer, in dem man frühzeitig mögliche Gefahren und Verursacher konkret benennen könne.

Kaack verwies in dem Zusammenhang auf den «vermutlichen Sabotageakt» an der Pipeline Nord Stream 2 im September 2022. «Bisher können wir nicht sagen, wer das bei Bornholm war.» Wenn aber klar und bekannt sei, wer sich im Bereich kritischer Infrastruktur aufhalte, dann sei das ein abschreckender Faktor. Die Marine stehe bereit, ein nationales maritimes Lagebild einschließlich Unterwasserlagebild zu stellen, um einen wirksamen Beitrag zum Schutz von maritimer kritischer Infrastruktur zu leisten.

Die russischen Streitkräfte hätten Fähigkeiten aufgebaut, sich dem elektromagnetischen Spektrum an der Oberfläche zu entziehen und damit potenziell nicht gesehen zu werden. «Wir holen zwar in diesem Bereich auf, haben aber diese Ausprägung noch nicht erreicht», so Kaack. Es gehe nicht nur um den Schutz der maritimen Infrastruktur in den deutschen Territorialgewässern und der Ausschließlichen Wirtschaftszone. Man arbeite mit den Partnern in Ostsee und Nordsee zusammen und sei unter anderen mit dem norwegischen Hauptquartier in ständigem Austausch.

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