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Mann soll fast hundert Mal erstochen worden sein: Prozess beginnt

Der Mordprozess vor dem Landgericht Oldenburg hatte einen eher ungewöhnlichen Beginn: Der Angeklagte berichtete ausführlich über die Tat.

Im Gerichtssaal steht ein Mikrofon. Foto.aussiedlerbote.de
Im Gerichtssaal steht ein Mikrofon. Foto.aussiedlerbote.de

Mordprozess - Mann soll fast hundert Mal erstochen worden sein: Prozess beginnt

Ein Mann soll fast hundert Mal auf seine Ex-Freundin eingestochen haben – der 30-Jährige gab zu Beginn seines Mordprozesses zu, die Frau getötet zu haben. Der Angeklagte sagte am Dienstag vor dem Amtsgericht Oldenburg, er habe jemanden erstochen und sei später von der Zahl der Messer- und Schnittwunden überrascht gewesen. Bei dem Opfer handelt es sich um eine 23-jährige Frau aus Rheda-Wiedenbrück, Nordrhein-Westfalen (Kreis Gütersloh).

Die Staatsanwälte beschuldigten die Deutschen des Verrats und Mordes aus heimtückischen Motiven. Laut Staatsanwaltschaft wollte der Angeklagte die Frau bestrafen, weil sie nicht mehr mit ihm zusammen sein wollte. Die Tat ereignete sich am 25. Juni im niedersächsischen Vechta.

Hierzu hat sich der Beklagte vor Gericht ausführlich geäußert. Er sagte, er habe am Morgen vor dem Treffen mit seiner Ex-Partnerin Alkohol getrunken. Er will eine Frau, die er 2019 in einer Disco kennengelernt hat, davon überzeugen, wieder eine Beziehung einzugehen. Ihm zufolge gerieten die beiden in Streit und er drohte ihr: „Setz dich, wir sind noch nicht fertig.“ Der Streit wurde körperlich: Er bedeckte ihren Mund mit seiner Hand, und sie biss sich in den Finger und wandte sich ab. Komm her. „Und dann habe ich ihn plötzlich erstochen.“ Anschließend versuchte er, sich das Leben zu nehmen.

Der Vorsitzende Richter stellte Fragen an den Angeklagten, der sich schuldig bekannte. Der Mann berichtete, dass seine Mutter an Krebs gestorben sei und er die Ausbildung zum Tierpfleger abgebrochen habe. Später starb auch sein Bruder. Der Angeklagte gab außerdem gesundheitliche Probleme an. Er sagte auch, er wisse, dass seine Ex-Partnerin einen anderen Mann kennengelernt habe.

Ein Polizist, der im Juni am Tatort war, sagte vor Gericht aus. Sie sah viele Wunden am Körper der Frau: an ihrer Brust, an ihren Schultern, am Hals. Sie zählte etwa 60 davon. Ein Gerichtsmediziner erklärte genau, wie viele Menschen verletzt wurden und wo. Er sagte, dies sei das erste Mal, dass er ein neues Schema zur Klassifizierung von Verletzungen entwickeln müsse. Es gab viele Stiche und Schnitte.

Das Amtsgericht hatte zunächst insgesamt vier Verhandlungstermine anberaumt. Wenn der Zeitplan unverändert bleibt, sollte der Prozess bis Ende Januar 2024 abgeschlossen sein. Ein Geständnis des Angeklagten kann den Prozess beschleunigen.

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Quelle: www.stern.de

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