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Mann hat Liebhaber niedergestochen – siebeneinhalb Jahre Gefängnis

Gerichtsmikrofon
Ein Mikrofon steht in einem Saal eines Gerichts.

Ein 33-jähriger Mann wurde am Freitag vom Landgericht Köln wegen Totschlags zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren und sechs Monaten verurteilt. Das Gericht war überzeugt, dass der Mann im November 2022 in Königsforst bei Rath-Heumar 96 Mal auf das Opfer eingestochen hatte. Das Motiv für die Tat bestand darin, dass das Opfer drohte, seine homosexuelle Beziehung zu seiner 33-jährigen Frau, mit der er drei Kinder hat, preiszugeben. „Die Tat ist sicherlich durch gravierende Probleme im Täter-Opfer-Verhältnis gekennzeichnet“, sagte der Vorsitzende Richter in seiner Urteilsbegründung.

Sowohl der Angeklagte als auch das Opfer sind Flüchtlinge aus dem Irak. Die beiden lernten sich Ende 2021 online kennen, als sie bereits in Deutschland lebten. Der Vorsitzende sagte, der Angeklagte sei ebenfalls Mitglied der jesidischen Religionsgemeinschaft. Deshalb sei es „für den 33-jährigen Mann unmöglich, seine Homosexualität in seiner Kultur auszuüben“, in der Homosexualität „illegal“ sei.

Im Dezember 2022 entdeckte ein Spaziergänger die Leiche des Opfers in Königsförster im Wald. Aufgrund der damals niedrigen Temperaturen war der Kadaver, der bereits Anzeichen von Tierschäden aufwies, gefroren und musste vor einer forensischen Obduktion aufgetaut werden.

Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Es kann Berufung beim Bundesgericht eingelegt werden.

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