Krankenhäuser - Mangelnde Notfallpraxis: Kliniken registrieren mehr Patienten
Ärzte in der Notaufnahme einer Klinik in Baden-Württemberg verzeichnen seit der Einschränkung des kassenärztlichen Notdienstes vor einem Monat eine erhöhte Belastung ihrer Notaufnahmen. Rund 70 Prozent der in einer Umfrage befragten Ärzte meldeten einen Anstieg der Patientenzahlen in Notaufnahmen, teilte die Ärztegewerkschaft Bund Marburg am Dienstag in Tecksburg-Kirchheim (Kreis Esslingen) mit.
Im Rahmen der Umfrage befragte die Gewerkschaft, die vor allem angestellte Ärzte vertritt, ihre Mitglieder, die in Notaufnahmen arbeiten. Nach Angaben des Bündnisses beteiligten sich 725 Ärzte aus 111 Notaufnahmen im ganzen Land. In Baden-Württemberg gibt es etwa 120 Notaufnahmen. Die Gewerkschaft sagte, dass die Ergebnisse aufgrund der großen Teilnehmerzahl ein verlässliches Bild der aktuellen Bedingungen in den Notaufnahmen liefern.
„Das Personal im ärztlichen und nichtärztlichen Bereich ist der gestellten Aufgabe bei weitem nicht gewachsen“, kritisiert Sylvia Ortmüller, Landespräsidentin des Marburger Bundes. Ihr Stellvertreter Jörg Woll appelliert an die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg Ärztekammer (KVBW) hebt Beschränkungen für die ambulante Notfallversorgung auf.
Ende Oktober kündigte die KVBW an, den ärztlichen Bereitschaftsdienst im Land einzuschränken. Im Laufe der Woche waren acht Notfallkliniken vollständig und sechs Kliniken teilweise geschlossen. Darüber hinaus haben fast alle anderen Kliniken reduzierte Öffnungszeiten. Hintergrund ist die Gerichtsentscheidung. Seitdem setzt die KVBW im Notfalldienst keine sogenannten Badeärzte mehr ein. Nach Angaben der KVBW leisteten sie bislang etwa 40 Prozent der Einsatzkräfte ehrenamtlich.
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Quelle: www.stern.de