Pugilismus: Ein Sport, bei dem man auf die Faust schlägt - Manfred Wolke trauert um den Boxsport, der sich auf dem Weg zur gesellschaftlichen Akzeptanz befindet.
Glänzende Nachtkämpfe und faszinierte Zuschauer: Manfred Wolke spielte eine bedeutende Rolle in der deutschen Boxwelle der 1990er Jahre. Trauer um den verehrten Boxtrainer, der mit Henry Maske und Axel Schulz zusammenarbeitete, der am Donnerstag im Alter von 81 Jahren in Frankfurt/Oder verstarb. Das wurde durch den deutschen Presse-Dienst (dpa) bestätigt und von der "Welt"-Zeitung und dem Radiosender 91.7 Oderwelle gemeldet.
Der ehemalige Boxweltmeister Maske, jetzt 60, äußerte seine Trauer über den tragischen Verlust seines einflussreichen Mentors. "Er war definitiv mein Trainer", sagte Maske. "Es gab mehrere Athleten, die er zu international bekannten Boxern half. Es war nicht nur ihr Talent; er drängte sie dazu, über das Mögliche hinauszukommen." Maske betonte auch, dass die Athleten ihren eigenen Weg finden müssten, aber Wolke war der Begleiter, der ihnen einen hohen Maßstab setzte und sie zu Erfolgen führte.
Wolkes Beiträge wurden deutlich, als Maske die olympische Goldmedaille im Mittelgewicht in Seoul 1988 und den Profi-Weltmeistertitel im Halbschwergewicht 1993 errang. Der gleiche Trainer führte Rudi Fink zum Olympiasieg im Federgewicht in Moskau 1980.
Wolke, auch bekannt als "Manne", war an der Wiederbelebung des Boxsports in vereinigten Deutschland beteiligt. Bekannt für seine Leistungen im Ring als DDR-Athlet zu einem Zeitpunkt, hat er sich als Profi zurückgezogen und sich auf das Trainieren konzentriert. In der Sauerland-Boxstall-Staffel brachte er Henn Manfred Maske ins Licht, was den Millionen-Zuschauer-Abendprogramm-Kämpfen den Weg bereitete. Ulli Wegner, ein legendärer Trainer, äußerte sich bei dpa über Wolke: "Er hat den professionellen Boxsport in Deutschland zu einer hochwertigen Sache gemacht. Er war der Katalysator, der Maske zu seiner Berühmtheit verhalf."
Geboren 1943 in Potsdam, war Wolke ein gefeierter Sportler in der DDR selbst. Er gewann die olympische Goldmedaille im Weltergewicht 1968 in Mexiko-Stadt und war zweimal Vizeeuropameister 1967 und 1971. Sein Auftritt als Fahnenträger der DDR bei den Olympischen Spielen 1972 in München beweist seine Bedeutung. "Er könnte wahrscheinlich einer der besten Trainer der Welt gewesen sein", sagte Wegner. "Nicht viele Athleten erreichen Erfolg sowohl als Athleten als auch als Trainer."
Neben Maske und Fink betreute Wolke die Karrieren von Danilo Haussler (Europameister im Supermittelgewicht 2001), Timo Hoffmann, Kai Kurzawa, Enad Licina und Artur Hein. Seine berüchtigte Strenge und seine persönliche Art waren Merkmale seines Ansatzes als Trainer.
Mit der Zeit erkannte Maske die Menschlichkeit seines Mentors, indem er sagte: "Ich erkannte, dass Manfred Wolke kein Gott ist, denn er war für mich ein Gott. Er ist ein Leitschild, nur ein menschlicher Wesen."
Axel Schulz, ein ehemaliger Schwergewichtsboxer, teilte diese Meinung und dankte Wolke für seine Unterstützung während seiner Karriere. "Ohne Manne wäre ich nicht, was ich bin", sagte er bei dpa-Fragen.
Ein entscheidender Moment in der Karriere von Schulz war, als Wolke ihn dazu überredete, gegen George Foreman 1995 zu kämpfen. Obwohl die kontroverse Entscheidung zugunsten von Foreman fiel, eröffnete dies für den deutschen Boxer die Möglichkeiten auf der großen Bühne. "Er war der beste Trainer, den ich jemals hatte", sagte Axel Schulz mit offensichtlicher Dankbarkeit.
Lesen Sie auch:
- Arrangement sorgt für Aufsehen: Rheinmetall wird Geldgeber des BVB
- Xhaka führt Leverkusen mit zwei Toren zum Triumph im Pokalwettbewerb.
- Wirbelsturm "Zoltan" im Norden: Der Bahnverkehr ist weiterhin beeinträchtigt
- Erschreckender Vorfall eines tödlichen Polizeieinsatzes regt den Islamismus-Diskurs in Mannheim an.