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„Man kann es nicht durchsetzen“: Lehrer kämpfen gegen Handyverbot

Handyverbot an Schulen
Der deutsche Lehrerverband lehnt ein Handyverbot an Schulen ab.

Handy-Klingeltöne im Unterricht, heimliche Fotos von Mitschülern, Mobbing-Nachrichten auf dem Spielplatz: Es gibt viele Beschwerden über den Einsatz von Smartphones in Schulen. Die konservative britische Regierung ist der Meinung, dass es zu viele Mobiltelefone gibt, und will Schülern die Nutzung dieser Mobiltelefone auch in den Pausen komplett verbieten.

Bildungsministerin Gillian Keegan verwies auf Warnungen der UN-Bildungsorganisation UNESCO, dass übermäßige Ablenkung durch mobile Geräte und Cybermobbing die Privatsphäre von Schülern beeinträchtigen und gefährden könnten. 29 % der Oberstufenschüler berichten von der unbefugten Nutzung von Mobiltelefonen im Unterricht.

Andernorts sind Mobiltelefonverbote geplant

Das Vereinigte Königreich ist nicht das erste Land, das „Mobiltelefone“ verbietet, die eigentlich aus Schulen verbannt werden sollten. Die Niederlande hatten im Juli ein Verbot angekündigt, das nächstes Jahr in Kraft treten soll. Insbesondere wenn Studierende im Unterricht soziale Medien nutzen oder andere Apps nutzen, lenke es sie vom Lehrstoff ab und störe die sozialen Interaktionen im Unterricht, hieß es als Begründung. Als Beispiele nannte die britische Regierung auch Frankreich, Italien und Portugal.

Deutschland hat auch darüber diskutiert, die Nutzung von Mobiltelefonen in Schulen zu verbieten. Einige Politiker und Wissenschaftler sowie Berufsverbände der Kinderärzte beklagen, dass Smartphones und Tablets dazu führen, dass Kinder nicht genügend Zeit im Freien verbringen. Karin Prien, schleswig-holsteinische Bildungsministerin und CDU-Bundestagsabgeordnete, forderte Mitte August ein vollständiges Handyverbot, zumindest in Grundschulen.

Deutsche Lehrer sagen Nein

Deutsche Lehrergewerkschaften haben dagegen Pläne wie das britische abgelehnt. „Ein absolutes Handyverbot für alle Altersgruppen und ganze Schulbezirke kann man nicht verhängen“, sagte Verbandspräsident Stefan Düll der Deutschen Presse-Agentur. Viele Eltern wünschen sich für ihre Kinder die Möglichkeit, kurzfristige Regelungen, etwa den Besuch des Unterrichts, zu treffen Im Falle einer Stornierung.

Das Störungspotenzial durch Smartphones sei sicherlich enorm, sagte Doerr. Aber auch im analogen Zeitalter gibt es viele Störungen. Die Studierenden erledigen Arbeitsaufgaben in anderen Fächern, schreiben Briefe oder erledigen andere persönliche Dinge. „Ideen sind frei und niemand kann sie kontrollieren“, sagte Duer.

Wichtiger ist „die Methode der Befreiung der Schüler“. Wir müssen gemeinsam darüber nachdenken, wie digitale Geräte in Schulen eingesetzt werden. „Ein pauschales Komplettverbot führt nur zur Umgehung und damit Belästigung junger Menschen“, sagte Duer. Auch ein Handyverbot würde digitales Mobbing nicht verhindern. „Wenn Sie schikanieren wollen, dann machen Sie am Nachmittag weiter. Der Lehrer hat darauf keinen Einfluss.“ Cybermobbing muss individuell behandelt und besprochen werden, bevor gezielte Maßnahmen ergriffen werden können.

Kritische Stimmen im Vereinigten Königreich

Auch im Vereinigten Königreich gibt es Widerstand. Der Vorsitzende der Lehrergewerkschaft NASUWT, Patrick Roach, kritisierte das geplante Verbot als „nicht durchsetzbar“ und unwirksam. Die Hilfe für Eltern und Lehrer ist umso wichtiger, da die negativen Folgen der Smartphone-Nutzung nicht nur auf den Unterricht beschränkt sind. Paul Whiteman, Vorsitzender des Schulleiterverbandes NAHT, weist wie Düll auf Probleme in der praktischen Umsetzung hin, etwa wenn es um Vereinbarungen zwischen Kindern und ihren Eltern geht.

Dies kann jedoch zu Problemen führen. Eine Zeit, bevor Handyverbote gesetzlich verankert wurden. Die britische Regierung hat dies anerkannt. Erstens sollten neue Leitlinien herausgegeben werden, um Schulen zu ermutigen, dieselben Regeln einzuhalten.

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