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Madsen: Wir brauchen bis zu 13.000 Fachkräfte pro Jahr.

Arbeitsminister Madsen warnte davor, dass dem schleswig-holsteinischen Arbeitsmarkt jedes Jahr bis zu 13.000 qualifizierte Arbeitskräfte fehlen. Er setzt nun auf die Kraft eines neuen Gesetzes.

Der schleswig-holsteinische Arbeitsminister Klaus Ruhe Madsen steht vor dem Landtagsgebäude in....aussiedlerbote.de
Der schleswig-holsteinische Arbeitsminister Klaus Ruhe Madsen steht vor dem Landtagsgebäude in Kiel..aussiedlerbote.de

Madsen: Wir brauchen bis zu 13.000 Fachkräfte pro Jahr.

Experten in Schleswig-Holstein gehen davon aus, dass bis 2035 zusätzlich 180.000 Fachkräfte benötigt werden. Arbeitsminister Klaus Ruch Madsen (CDU) sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass derzeit im Rahmen der Fachkräftebeschleunigung jedes Jahr nur rund 2.200 Menschen aus sogenannten Drittstaaten im Norden beschäftigt würden. „Aber um die Lücke zu schließen, brauchen wir eine Nettozuwanderung von 10.000 bis 13.000 qualifizierten Menschen pro Jahr.“ Mit dem neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetz erhoffe er sich Besserung.

Dies hat nach und nach Wirkung gezeigt. Neu ist die Einführung sogenannter Opportunity Cards auf Basis eines Punktesystems. Zu den Auswahlkriterien für arbeitswillige Einwanderer, die sich für diesen Weg entscheiden, gehören Sprachkenntnisse, Berufserfahrung, Alter und Verbindungen zu Deutschland. Das Mindestjahresgehalt für ausländische Fachkräfte liegt künftig bei rund 43.800 Euro statt bisher 58.400 Euro.

Asylsuchende, die vor dem 29. März 2023 eingereist sind und über Qualifikationen und Jobangebote verfügen, sollen im Falle einer Rücknahme ihres Asylantrags eine Aufenthaltserlaubnis als Fachkraft beantragen können. Bisher musste man das Land verlassen, bevor man ein Arbeitsvisum aus dem Ausland beantragen konnte.

„Das neue Einwanderungsgesetz kann die Fachkräftelücke im Norden schließen“, sagte Madsen. Vor allem setzt er auf die Einführung von Branchenveränderungen für alle sogenannten nicht reglementierten Berufe. „Für schleswig-holsteinische Unternehmen bedeutet das, dass sie international qualifizierte Arbeitskräfte, die ihre Berufsausbildung in ihrem Heimatland abgeschlossen haben, auch in Jobs einstellen können, die nicht mit ihrem Studium in Einklang stehen.“ Arbeitgeber erhalten so einen größeren Spielraum bei der Einstellung in der Zukunft. Beispielsweise könnte ein ausländischer Experte im Büromanagement zukünftig auch in der Logistik tätig sein.

Änderungen will der Minister auch für Berufskraftfahrer aus Drittstaaten. Madsen sagte, ihr Einreiseprozess werde einfacher sein. „Künftig können Arbeitgeber entscheiden, ob Deutschkenntnisse für die Stelle ausreichen.“

Allerdings ist Madsen der Ansicht, dass die Regelungen für den Westbalkan und die kurzfristige Beschäftigung verbessert werden müssen. Dadurch werden saisonbedingte Personalengpässe in der für Schleswig-Holstein wichtigen Landwirtschaft und Gastronomie reduziert. Der Bund muss bei der Rechtsdurchsetzung für Verfahrenssicherheit sorgen. „Dazu ist eine Aufstockung der Personalressourcen bei Visastellen und Einwanderungsbehörden erforderlich, um den derzeitigen Bearbeitungsstau rasch abzubauen.“

Quelle: www.dpa.com

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