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Lücken in Regalen und steigende Preise

Scheinbar etwas überfordert steht eine ältere Dame vor dem Ölregal. Das Sortiment des Speiseöls ist deutlich geschrumpft. Die günstigen Speiseöle fehlen. Nach einer Weile gibt die Kundin auf und geht ohne Ware davon. „Das sehe ich überhaupt nicht ein, so viel Geld für Öl ausgeben zu müssen“, kommentiert sie ihre Entscheidung.

Große Nachfrage, fehlende Nachlieferungen

So wie dieser Dame ergeht es momentan vielen Käufern in Deutschland. Seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges am 24. Februar lassen sich in deutschen Lebensmittelgeschäften wieder Lücken in Regalen sowie steigende Preise für bestimmte Nahrungsmittel beobachten. Die Nachfrage nach Mehl stieg um das 30-fache, während die Nachfrage nach Öl sogar um 300-fache anstieg. Doch es fehlen nicht nur Waren in den Regalen, sondern auch die Preise steigen langsam an. Im Vergleich zum Jahr 2020 sind die Lebensmittel um 7 % gestiegen.

Gründe für Warendefizit und Preiserhöhung

Nach dem Beginn des Ukraine-Krieges begannen die Menschen in Deutschland wieder „vorzusorgen“. Es wurde Öl und Mehl in Unmengen eingekauft. Es ließen sich aber auch wieder Lücken im Klopapier-Regal beobachten. Doch das konnte wieder schnell behoben werden. In vielen Geschäften wird neben dem Preisschild mittlerweile ein Hinweis aufgestellt, dass die Waren nur in haushaltsüblichen Mengen (max. 2) verkauft wird. Viele Läden versichern den Kunden, dass es keine Notwendigkeit besteht, Lebensmittel zu horten. Die großen Lebensmittelketten möchten damit verhindern, dass ihre Kunden unkontrolliert Waren aufkaufen. Denn eben dieses Kaufverhalten führt nicht nur zu Lücken in den Regalen, sondern auch folglich zur erhöhten Preisen.

Bei Lebensmittel, die aus Getreide hergestellt werden, sieht es aber anders aus. Ukraine zählt nämlich zu den wichtigsten Getreidelieferanten. Aufgrund des Krieges ist die Produktion im Land zum Erliegen gekommen. Experten befürchten in Zukunft noch härtere Lieferengpässe sowie sogar ein komplettes Ausbleiben der Nachlieferungen.

Preisfrust, Alternativen und Online-Einkäufe

Die steigenden Preise führen bei vielen Kunden zu Unmut. Nicht jeder Verbraucher in Deutschland kann sich teueres Öl oder Mehl leisten. Die gewohnten wöchentlichen Einkäufe können schnell das Familienbudget sprengen. Viele Menschen entscheiden sich einfach gegen einen Kauf von teuren Alternativen. Und sind die Regale mal wieder aufgefüllt, geht die Ware im Nu weg.

Viele Kunden lassen sich von den überteuerten Preisen aber nicht verunsichern. Sie greifen auf günstigere Alternativen zurück, wie etwa auf Pflanzenmargarine statt Öl. Mittlerweile stellen die Lebensmittelmärkte selbst Alternativen in Regale, um die Kunden zum Kauf von anderen Artikeln zu motivieren. Wenn man beim Öl auch tricksen kann, bleibt beim Mehl jedoch der Spielraum leider nicht so groß.

Momentan lassen sich auch wieder vermehrt Online-Einkäufe verzeichnen. Insgesamt sind die Menschen in Deutschland über die Preisentwicklungen besorgt. Denn nicht nur die Lebenspreise sind gestiegen, auch die Spritpreise lassen den ein oder anderen Autofahrer momentan beim Anblick der Zapfsäulenanzeige zusammen zucken.

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