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Ludwig: Deutschland wird keine Fahrradnation mehr sein

Olaf Ludwig (r)
Olaf Ludwig (r) steht kurz vor einem Radrennen rund um Gera im Startbereich.

Der dreimalige Tour-de-France-Etappensieger Olaf Ludwig erinnert sich an den weltbesten deutschen Radrennfahrer und sieht, wo sein Sport in Deutschland schwierig ist. „Wir haben einige gute Jungs wie Lennard Kämna, Nils Politt und Emanuel Buchmann, die in irgendetwas immer die Nase vorn haben sagte in einem Interview beim Marbach Charity Cycling Cup.

Ludwig würdigte daher die deutsche Radsportbegeisterung. Nüchtern Rad fahren. „Ich glaube nicht, dass wir Deutschland mehr als Radsportnation zulassen können“, sagte der 63-Jährige. „Mein Eindruck ist, dass sich die Deutschen neben Fußball nur dann für Sport interessieren, wenn die Deutschen gewinnen. Und damit.“ Das Einzige, was für den Radsport relevant ist, ist die Tour de France der einzige Deutsche Tour-Meister Jan Ullrich. Auch Ludwig musste nach dem Fuentes-Skandal um Ulrich und andere Radprofis zurücktreten. Heute verfolgt er den Sport „aus der Distanz“, wie er es ausdrückt: „Das ist nicht mehr mein Sport. Aber täuschen Sie sich nicht: Ich meine das nicht wertend.“

Dadurch Ludwig thematisierte die Professionalisierung und Verwissenschaftlichung des Radsports. Aber selbst bei einem Rennen wie der Tour de France „muss es immer noch höher gehen, es muss immer brutaler sein“, sagte der ehemalige Peace Ride-Champion. „Vier Berge? Oh nein, lass uns fünf machen. Spektakel, Spektakel, Spektakel. Muss das wirklich so sein?“ Die Tour de France ist mittlerweile ein „moderner Gladiator“.

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