Lubmen als Wasserstoff-Hub – ein weiteres Unternehmen plant den Bau der Anlage
Zumindest planmäßig entwickelt sich Lubmin in Vorpommern schrittweise zu einem Zentrum der Wasserstoffproduktion. Auch Lhyfe hofft, dort entsprechende Anlagen bauen zu können. Das in Frankreich ansässige europäische Unternehmen gab am Donnerstag bekannt, dass die Anlage Anfang 2029 in Betrieb gehen wird, über eine Kapazität von 800 Megawatt verfügen und 330 Tonnen klimaneutralen Wasserstoff pro Tag produzieren wird.
Die Anlage wird auf dem Gelände des Kernkraftwerks Lubmen errichtet. Die Immobilie wurde gekauft. Es wird Strom aus Offshore-Windparks beziehen. Der Wasserstoff wird in das geplante deutsche Wasserstoffkernnetz eingespeist.
CO2-neutral erzeugter Wasserstoff, beispielsweise auf Basis von Windkraft, gilt als wichtiger Energiespeicher für eine klimaneutrale Zukunft. Bei der Verbrennung mit Sauerstoff entsteht nur Wasser, keine klimaschädlichen Treibhausgase. Allerdings ist die Produktion energieintensiv.
In Lubmen gibt es ein Umspannwerk, das Strom von Offshore-Windparks in der Ostsee erhält. Darüber hinaus treffen in Lubmen mehrere Erdgaspipelines zusammen. Über die Ostseepipeline Nord Stream 1 kamen in der Vergangenheit große Mengen Erdgas aus Russland an, die zum Transport teilweise in Wasserstoff umgewandelt werden.
Andere Unternehmen haben bereits Pläne zur Wasserstoffproduktion in Lubmen vorgeschlagen. Bis zu 600 MW Elektrolysekapazität will Apex aus Laage bei Rostock nach bisherigen Angaben installieren. Die erste Ausbaustufe soll im Jahr 2027 abgeschlossen sein.
Die Deutsche Regas hofft, im Jahr 2026 zunächst 200 MW Stromerzeugung in Betrieb nehmen zu können, gefolgt von weiteren 300 MW. Das Unternehmen betreibt derzeit einen Importterminal für Flüssigerdgas (LNG) in Lubmen. Schon vorher hofft das Unternehmen, bis Mitte 2025 100 MW HH2E in Lubmin in Betrieb zu nehmen und diese später möglicherweise auf mehr als 1 GW zu steigern.
Luc Graré von Lhyfe lobte: „Lubmin erfüllt alle Voraussetzungen, um dauerhaft ein nachhaltiger Hub für grünen Wasserstoff zu werden.“
In Deutschland wird der Aufbau eines 9.700 Kilometer langen Kernnetzes für den Wasserstofftransport fast 20 Milliarden US-Dollar kosten. Ein großer Teil wird durch die Nachrüstung bestehender Gasleitungen erreicht. Lhyfe hofft, in der Nähe dieses Kernnetzwerks weitere Produktionsstandorte errichten zu können.
Quelle: www.dpa.com