Einen Tag früher als geplant hat der Gasimporteur Uniper in Wilhelmshaven Deutschlands ersten Importterminal für verflüssigtes Erdgas (LNG) in Betrieb genommen. Nach Angaben des Düsseldorfer Unternehmens wurde am Mittwoch kurz nach 9.00 Uhr die erste Ladung Gas vom Dockschiff „Höegh Esperanza“ in die neu gebaute Verbindungsleitung geleitet.
«Dass das erste Gas bereits durch unseren LNG-Terminal in Wilhelmshaven geflossen ist, ist ein weiterer Beweis für die Entschlossenheit aller Beteiligten, das Projekt voranzutreiben. Holger Kreetz, Uniper-Manager für Investitionsplanung bei der Deutschen Presse-Agentur, sagte, die Testphase habe jetzt begonnen und soll bis Ende Februar abgeschlossen sein.
Ursprünglich war es das Ziel von Uniper, Gas in das deutsche Gasnetz zu bringen. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen den Behörden und dem Unternehmen bei der Realisierung des Terminals geht es laut einem Uniper-Sprecher jetzt schneller voran. Bundeskanzler Olaf Schulz (SPD) hat das Terminal am vergangenen Samstag gemeinsam mit weiteren Spitzen der Ampelregierung eingeweiht. Uniper betreibt das Terminal mit Unterstützung des Bundes.
Das Spezialschiff „Höegh Esperanza“ ist am vergangenen Donnerstag voll beladen mit rund 165.000 Kubikmetern LNG in Wilhelmshaven eingetroffen und hat am neu errichteten Terminal festgemacht. Das Schiff ist das technische Herzstück des Terminals, es vergast das angelieferte Flüssiggas und pumpt es zurück an Land. Die auf das Schiff geladene LNG-Menge reicht laut Uniper aus, um 50.000 bis 80.000 Haushalte in Deutschland ein Jahr lang zu versorgen.
Während der Inbetriebnahmephase wird das Schiff laut Marktberichten zwischen 15 und 155 GWh Erdgas pro Tag in das Gasnetz verbrauchen. Das Gas wird dann auch für die Inbetriebnahme der neuen rund 26 Kilometer langen Verbindungsleitung von Wilhelmshaven ins ostfriesische Etzel verwendet. Aber dann ist es auch auf dem Markt erhältlich. Der kommerzielle Betrieb des schwimmenden Terminals soll Mitte Januar mit einer maximalen Kapazität von rund 155 GWh pro Tag beginnen. „Der nächste Meilenstein ist die Ankunft des ersten LNG-Carriers Mitte Januar“, sagte Kreetz.