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Lkw-Maut: Transportunternehmen rechnen mit steigenden Kosten

Auf Autobahnen und Bundesstraßen steigen die Lkw-Mautpreise. Reedereien haben angekündigt, die Kosten weiterzugeben. Dadurch steigen die Kosten für Verbraucher. Das ist nicht die einzige Herausforderung.

Der Lkw hielt an einer Tankstelle auf der Autobahn A4..aussiedlerbote.de
Der Lkw hielt an einer Tankstelle auf der Autobahn A4..aussiedlerbote.de

Lkw-Maut: Transportunternehmen rechnen mit steigenden Kosten

Verkehrsunternehmen und -verbände in Sachsen-Anhalt haben die Erhöhung der Lkw-Maut zum 1. Dezember kritisiert. Sebastian Schenk, Geschäftsführer des Allgemeinen Arbeitgeberverbandes Sachsen-Anhalt, sagte, dies werde zwangsläufig zu höheren Verbraucherpreisen führen. Letztlich werden alle Produkte betroffen sein: von Lebensmitteln über Kleidung bis hin zu Konsumgütern. Bei der Preiserhöhung handelt es sich lediglich um eine versteckte Steuererhöhung, die Verbraucher und Unternehmen zusätzlich belasten wird.

Im Oktober verabschiedete der Bundestag das entsprechende Gesetz für die Ampel-Union. Um den Schadstoffausstoß stärker zu berücksichtigen, wird zusätzlich zur aktuellen Maut ein Kohlendioxid-Zuschlag erhoben. Das entspricht 200 Euro pro Tonne CO2. So stiegen nach Angaben des Bundesbetreibers Toll Collect die Mautgebühren pro Kilometer für die günstigsten Lkw von 19 Cent auf 34,8 Cent.

Das Bundesverkehrsministerium geht außerdem davon aus, dass zusätzliche Kosten an die Kunden weitergegeben werden. Im Gesetzentwurf heißt es jedoch, dass die Mautgebühren nur einen kleinen Teil der Transportkosten und einen noch kleineren Teil der Gesamtkosten des Endprodukts ausmachen. Daher seien die Auswirkungen auf das Verbraucherpreisniveau „marginal“.

Torsten Sohr von der Reederei TMG in Bitterfeld-Wolfen sagte, dass die Umstellung den Reedereien gerade in der Vorweihnachtszeit große Anstrengungen abverlangt habe. Für seine 200 Autos rechnet das Unternehmen mit Mehrkosten von 4,1 Millionen Euro pro Jahr, die an die Kunden weitergegeben werden müssen. Besonders problematisch ist die kurzfristige Umsetzung des Gesetzes. Beispielsweise wurden Kunden ab dem Sommer durch E-Mail-Signaturen und auf andere Weise über steigende Kosten informiert. Da das Gesetz jedoch erst im Oktober verabschiedet wurde, konnten konkrete Vertragsverhandlungen erst später stattfinden.

Saul kritisierte, dass trotz der deutlichen Reduzierung des CO2-Ausstoßes keine Rücksicht auf Trockenlauf genommen wurde. Er wünscht sich außerdem ein einheitliches europäisches Abrechnungsmodell.

Der Bundesverband Güterverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) geht davon aus, dass Mauterhöhungen nicht den gewünschten Effekt haben werden. Kommissionssprecher Dirk Engelhardt sagte, der Wunsch der Bundesregierung nach einem stärkeren Einsatz von Elektro-Lkw sei unerfüllt. Es gibt überhaupt keine entsprechenden Ladestationen und selbst Elektro-Lkw sind nicht auf dem Markt erhältlich. „Die Unternehmen sind nervös“, sagte Engelhardt. Jetzt kommt die Mautfrage ins Spiel.

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Quelle: www.dpa.com

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