zum Inhalt

Linke: Teile des CDU-Entwurfs zur Einwanderungspolitik sind „menschenverachtend“

Die CDU will Migranten aufnehmen, die voraussichtlich nicht in Abschiebezentren bleiben. Vertreter der Linken, der Sozialdemokraten und der Grünen sind entsetzt. Die Alternative für Deutschland könnte den Spieß noch einmal umdrehen.

Katarina Koenig-Preuss spricht auf einer Sondersitzung des Thüringer Landtags. Foto.aussiedlerbote.de
Katarina Koenig-Preuss spricht auf einer Sondersitzung des Thüringer Landtags. Foto.aussiedlerbote.de

Geflüchtete - Linke: Teile des CDU-Entwurfs zur Einwanderungspolitik sind „menschenverachtend“

„Menschenunwürdiger“, „verzweifelter Ort“: Der Vorschlag der CDU, in Thüringen ein Abschiebezentrum für Flüchtlinge zu eröffnen, hat im Landtag heftige Kontroversen ausgelöst. Grünen-Fraktionschefin Astrid Rotter-Beinlich warf den Christdemokraten am Donnerstag im Erfurter Landtag Scheinpolitik vor. Der 49-Jährige sagte, der einzige Zweck des Entwurfs sei die Abriegelung und Quarantäne von Menschen.

In ihrem Gesetzentwurf schlägt die CDU vor, dem Beispiel Bayerns zu folgen und zentrale Umsiedlungsstellen für diejenigen einzurichten, die nur noch wenige übrig haben. Die CDU sprach von „Aufnahme- und Rückführungszentren“ und die linke Einwanderungspolitikerin Katarina König-Pruß bezeichnete die geplante Unterbringung als „Lager“. In Bayern werden solche Einrichtungen „Ankerzentren“ genannt.

Koenig-Preus sagte, der CDU-Entwurf sei in mancher Hinsicht „nichts anderes als menschenverachtende, unmenschliche und teilweise sogar rassistische Politik, die nicht davon ausgeht, dass Menschen, die hierher fliehen, das Recht haben, hier zu bleiben“.

CDU-Einwanderungspolitiker Stefan Schad sagte dem Landtag, man wolle die Struktur optimieren. „Alle Leistungsfähigkeiten unserer Kommunen sind erschöpft, daher muss Thüringen einen Kurswechsel machen.“ Er warf den Parteien Rot, Rot und Grün vor, sie hätten die „Krise“ nicht unter Kontrolle gebracht und „ihr Scheitern sei auf ihre eigene Moral zurückzuführen“. Konzepte."

Rothe-Beinlich sagte, das Zentrum des CDU-Vorschlags sei ein „Ort der Verzweiflung“. In anderen Bundesländern sind diese Konzepte gescheitert.

In der Vergangenheit hatte die CDU mit Hilfe der AfD mehrere Gesetzentwürfe im Thüringer Landtag gegen den Willen der Regierungskoalition verabschiedet. Die Regierungskoalition aus Linken, Sozialdemokraten und Grünen verfügt über keine eigene Mehrheit im Parlament.

Die Alternative für Deutschland zeigte sich zunächst offen für eine Zustimmung zum Entwurf. Der AfD-Abgeordnete Ringo Mühlmann kündigte an, seine Fraktion werde für die Empfehlung des Ausschusses stimmen, über die Zustimmung zum Entwurf aber erst nach der Arbeit des Ausschusses entscheiden. Björn Hock, Fraktionsvorsitzender der AfD in Thüringen, sprach von „Masseneinwanderung“ und forderte ein Ende der „Zuwanderung“. Er sagte, dass der Ausschuss vielleicht einen Kompromiss finden könnte.

Innenministerin Katarina Schenck sagte, es wäre toll, wenn der Entwurf im Ausschuss kritisch diskutiert werden könne. Sie bezog sich auf den Vorschlag zur Einrichtung einer zentralen Einwanderungsbehörde, der ebenfalls im Entwurf enthalten ist. Der Entwurf wurde dem Einwanderungsausschuss vorgelegt.

Lesen Sie auch:

Quelle: www.stern.de

Kommentare

Aktuelles