Lebensmittel - Lila Baker spricht mit Investoren – Lage „stabil“
Rund sechs Wochen nach Unterzeichnung des Insolvenzvertrags befindet sich die Bäckereikette Lila Bäcker in Gesprächen mit mehreren potenziellen Käufern oder Partnern. „Mehrere unterschiedliche Interessengruppen wollen die Bäckereibranche übernehmen, darunter auch Finanzinvestoren“, teilte das Unternehmen am Dienstag in seinem Stammsitz in Neubrandenburg mit. Die Bäckereikette hatte am 23. Oktober Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. „Derzeit werden verschiedene Ideen und Optionen für die Weiterentwicklung des Unternehmens geprüft.“
„Wir stehen in Verhandlungen mit Interessenten und sind zuversichtlich, dass wir Lila Bäcker nachhaltig sanieren und weiterführen können“, sagte Viola Kaluza, Inhaberin der Unser Heimatbäcker Holding GmbH, laut Mitteilung. Investoren interessieren sich insbesondere für die 232 Filialen von Berlin bis zur Ostsee und die Lieferbeziehungen zu Schlüsselkunden“, ergänzt Geschäftsführer Andreas Ziegenhagen.
„Weitere Schritte können erst geplant werden, wenn diese Gespräche und Investorenverfahren abgeschlossen sind“, hieß es. „Das Insolvenzverfahren wird voraussichtlich Anfang des Jahres eingeleitet, ein Insolvenzplan wird bis zum Ende des ersten Quartals 2024 vorgeschlagen.“ Mittlerweile habe sich der Geschäftsbetrieb „stabilisiert“, hieß es. Das Geschäft mit 1.600 Mitarbeitern läuft unvermindert weiter. „Unsere Bäckerei boomt und die Nachfrage von Gewerbekunden ist groß“, sagte Kaluza.
Die Eigenverwaltung ist eine Variante des Insolvenzverfahrens, bei der die Unternehmensleitung die Geschäfte weiterführt. Unsere Heimatbäcker Holding (firmierend als Lila Bäcker) hat Niederlassungen in Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Schleswig-Holstein. Die Produktion erfolgt in Parsewalk und Neubrandenburg, außerdem gibt es Logistikzentren in Gagro bei Wismar und Großberen bei Berlin. Lila Bäcker, das Anfang 2019 mit rund 2.500 Mitarbeitern und 400 Filialen Insolvenz angemeldet hatte, eröffnete im September 2019 mit 270 Filialen und 2.100 Mitarbeitern unter Landesgarantie in Schwerin wieder.
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Quelle: www.stern.de