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Lichtenbergs SPD will Bezirksstadtrat Hönicke absetzen

Dem Lichtenberger Stadtrat Hönicke wird vorgeworfen, die Amtsverschwiegenheit verletzt zu haben und wurde inzwischen gekündigt. Die SPD strebt die Abwahl des Bezirksverordneten an.

Kevin Hönicke (SPD), Bezirksstadtrat in Lichtenberg, sitzt in seinem Büro im Rathaus Lichtenberg.
Kevin Hönicke (SPD), Bezirksstadtrat in Lichtenberg, sitzt in seinem Büro im Rathaus Lichtenberg.

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Es scheint, dass die Beziehung zwischen dem Lichtenberger Bezirksrat Kevin Hoencke und seiner Partei, der SPD, angespannt ist. Die SPD-Bezirksvereinigung hat eine Bezirksdelegiertenversammlung am 19. Juni geplant, um abzustimmen, ob die SPD-Fraktion im Bezirksverordnetenhaus eine Vertrauensfrage gegen Hoencke einbringen wird, wie aus einem Brief von Bezirksvorsitzenderin Tamara Luedke und Erik Guhrs hervorging, den die Deutsche Presse-Agentur erlangte. Zuvor hatte die Geschäftszeitschrift "BERLINboxx" diese Information geteilt.

Das Grundproblem ist, dass die Fraktion und die Partei Hoencke nicht mehr als einen Verbündeten sehen, mit dem sie zusammenarbeiten können. Sie behaupten, Hoencke, der vorübergehend durch Bezirksbürgermeister Martin Schäfer (CDU) wegen Vorwürfen von Fehlverhalten und sexueller Belästigung in einer anderen Behörde aus dem Bezirksamt ausgeschlossen wurde, habe mehrere von ihnen geforderte Antworten nicht erhalten. Dadurch ist ihre Vertrauenswürdigkeit unumkehrbar beschädigt. Die anstehende Versammlung soll Hoencke als Nachfolger im Bezirksamt bestimmen.

Hoencke antwortete auf die Anfrage der dpa, dass der Bezirksausschuss ihn zum Bezirksrat gewählt hat, und er versucht, diese Aufgabe auszuführen. Er ist weiterhin an seiner Position festgehalten und bereit, für jede Wahlen, die stattfinden könnten, vorbereitet zu sein.

Hoencke wird vorgeworfen, im Mai 2023 anonyme E-Mails über angebliches Fehlverhalten und sexuelles Belästigen in einer anderen Behörde an einen Journalisten der Berliner Zeitung geschickt zu haben. Bezirksbürgermeister Martin Schäfer (CDU) suspendierte ihn aufgrund dieser Vorwürfe im Oktober, aber Hoencke verteidigte sich rechtlich. Im März 2024 suspendierte das Verwaltungsgericht Berlin-Brandenburg die Sperre, die die Ausübung von Amtsgeschäften betraf, vorläufig.

Die Staatsanwaltschaft Berlin hat seit Oktober 2023 gegen Hoencke ermittelt, weil er vermutlich verbotene Informationen offenbart hat. Die Ermittlungen laufen noch, bestätigte die Behörde auf Anfrage.

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