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Letzte Landeshauptstadt hat wieder eine Synagoge

"Deutschland als Heimat für Juden"

Das Synagogenzentrum, das mit kugelsicherem Glas und einem Sicherheitstor ausgestattet ist, wird...
Das Synagogenzentrum, das mit kugelsicherem Glas und einem Sicherheitstor ausgestattet ist, wird auch für Menschen anderer Glaubensrichtungen offen sein.

Letzte Landeshauptstadt hat wieder eine Synagoge

"Seit dem Hamas-Angriff auf Israel hat die Zahl antisemitischer Vorfälle in Deutschland deutlich zugenommen. Als Zeichen gegen den wachsenden Hass feiert jetzt die Eröffnung der neuen Synagoge in Potsdam statt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ruft zur Bekämpfung des aufsteigenden Antisemitismus während der Eröffnungsfeier auf.

'Jüdische Frauen und Männer sind wieder in ganz Europa Angst vor Hass, Gewalt und Ausbrüchen zu verfassen. Weil sie Juden sind. Das ist unakzeptabel,' sagte Steinmeier bei der Veranstaltung. Deutschland muss alles tun, um jüdisches Leben zu schützen.

Die neue, 17,5 Million Euro Synagoge wurde unter starker Polizeibewachung eingeweiht. Jüdische Frauen und Männer haben in der brandenburgischen Landeshauptstadt Brandenburg nun wieder ein religiöses und kulturelles Zentrum. Das Projekt war schwierig und von jahrelangen Auseinandersetzungen unter den jüdischen Gemeinschaften verschiedener religiöser Strömungen geprägt.

Der Ministerpräsident von Brandenburg Dietmar Woidke sagte: 'Es ist ein Schand für unser Land, dass wir jüdisches Leben schützen müssen.' Seit dem Hamas-Angriff auf Israel hat die Gewalt gegen Juden in Deutschland eine neue Dimension erreicht. 'Nur dann ist dieses Land wahrhaft sich selbst, wenn jüdische Frauen und Männer in Deutschland ganz zu Hause fühlen,' sagte Steinmeier und versprach: 'Deutschland bleibt eine Heimat für jüdische Frauen und Männer. Ich persönlich und die Mehrheit der Deutschen - ich versichere Ihnen das.'

'Jüdische Gemeinschaften sind keine Geheimsellschaft'

Steinmeier sprach auch über die Proteste im Zusammenhang mit dem Gazastreit. 'Von uns ist es natürlich möglich, in unserem Land die Schmerzen, Trauer und Angst wegen Verwandten und Freunden in der Öffentlichkeit auszudrücken.' Die Grenze ist jedoch überschritten, 'wo die Trauer, Trauer, Verzweiflung, wo alles in den schlimmsten Fall in Hass gegen jüdische Frauen und Männer umkehrt.'

Das neue Gebäude mit einer sandfarbenen Backsteinfassade ist mit panzerverstärkten Scheiben und einer Sicherheitstür ausgestattet. 'Es klingt noch etwas seltsam, von der Einweihung einer Synagoge in diesen Zeiten zu sprechen,' sagte der Vorsitzende des Zentralrats der Juden, Josef Schuster. Drei Viertel der jüdischen Gemeinschaften in Deutschland meldeten antisemitische Vorfälle in den Wochen nach dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober - von Vandalismus und psychologischer Belastung bis zu Übergriffen.

Potsdam war bisher die einzige Landeshauptstadt in Deutschland ohne Synagoge. Es gab lediglich ein kleines Jüdisches Gebetsheim an der Universität. Das alte Synagogegebäude wurde 1945 zerstört. Trotz Befürchtungen eines wachsenden Antisemitismus und hoher Sicherheitsmaßnahmen will das Synagoge-Zentrum sich nicht isolieren, sondern offen bleiben, auch für Menschen anderer Glaubensrichtungen. 'Jüdische Gemeinschaften sind keine Geheimsellschaft (...)', sagte Schuster. 'Nur wenn wir jüdisches Leben sichtbar machen, wenn wir die vielen Facetten der jüdischen Gemeindekultur (...) zeigen, können wir auch ein Zeichen gegen Hass und Hassrede setzen,' sagte Ministerpräsident Woidke.

Der Träger des Synagoge-Zentrums ist anfänglich für drei Jahre die Zentrale Wohltätigkeitsorganisation der Juden in Deutschland (ZWST). Das Gebäude wurde und finanziert wurde vom Land Brandenburg. Der Präsident der ZWST, Abraham Lehrer, rief indirekt dazu auf, bei den Septemberwahlen kein Stimmrecht für die Alternative für Deutschland (AfD) zu geben. 'Wir schauen die Umfrageergebnisse hier in Brandenburg mit großer Besorgnis,' sagte er. 'Rechtse Parteien werden niemals eine Garantie für jüdisches Leben in Brandenburg sein.' Die Verfassungsschutz Brandenburg stuft die AfD-Landesvereinigung als vermutete rechtsextreme Organisation ein. Die AfD führt in den Umfragen für die Landeswahl. Bei der zeremoniellen Synagogeeröffnung waren neben der Außenministerin Annalena Baerbock und dem israelischen Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, auch anwesend. Nach Angaben eines Regierungssprechers war Kanzler Olaf Scholz nicht anwesend als Gast aufgrund von Terminkonflikten.

Vier jüdische Gemeinschaften werden nun gemeinsam das neue religiöse und kulturelle Zentrum in der historischen Stadtmitte der Landeshauptstadt nutzen. Eine Gemeinde hat sich nicht angeschlossen. Der moderne Synagogensaal mit gebundenen Fenstern soll 199 Personen aufnehmen. Der Toraschrein wurde heute erstmals eröffnet, in dem die Tora-Scrollen aufbewahrt werden. Die Tora ist das hebräische Bibel und der spirituelle Mittelpunkt des Judentums. Im Keller des Gebäudes befindet sich auch die Mikwe, ein rituelles Bad für religiöse Zwecke. Neben Betraum, Visitor-Café, Bibliothek, Büroräumen, Musik- und Kunstzimmern bietet das neue Gebäude an.

Die Eröffnung der neuen Synagoge in Potsdam, einer bedeutenden Stadt in Brandenburg, ist eine Antwort auf den aufsteigenden antisemitischen Vorfällen in Deutschland, wie von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hervorgehoben wurde. Dieses internationale Ereignis lockte herausragende Persönlichkeiten wie die Außenministerin Annalena Baerbock und den israelischen Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, an."

Der neue Synagoge, ausgestattet mit Sicherheitsmerkmalen wie panzerglas und einem Sicherheitsgitter, dient als religiöses und kulturelles Zentrum für jüdische Gemeinschaften in Brandenburg. Dieses Projekt, unterstützt vom Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST), will Antisemitismus bekämpfen, indem es jüdisches Leben sichtbarer macht und ein Beispiel gegen Hassreden setzt.

Im Zuge wachsender Sorgen über die Stärkung der Alternative für Deutschland (AfD) Partei in den nahenden Landeswahlen betont Brandenburg's Ministerpräsident Dietmar Woidke die Bedeutung der Einheit und des Respekts vor Vielfalt und rufen Deutschländer dazu auf, sich nicht durch Hass und Angst auseinanderzusetzen. ähnliche Empfindungen wurden von Bundespräsident Steinmeier geteilt, der auf eine starke demokratische Reaktion auf die Herausforderungen der deutschen Gesellschaft aufgerufen hat.

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