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Leprahilfe: Auch Krankheiten können seelische Belastungen verursachen

Leprapatienten
Leprapatienten sitzen im Gang eines Krankenhauses.

Eine Krankheit, von der angenommen wird, dass sie in Europa ausgerottet wurde und tatsächlich leicht geheilt werden kann, verursacht weiterhin weltweit Leiden und Behinderungen: Lepra. Anlässlich des Welt-Lepra-Tages, dem 29. Januar, weist die Deutsche Lepra- und Tuberkulose-Hilfe (DAHW) darauf hin, dass die Krankheit auch seelische Leiden verursachen kann, etwa durch Stigmatisierung und Diskriminierung. Beispielsweise finden viele Patienten keine Arbeit oder Wohnung.

Stigma wirkt sich wiederum auf den Körper aus. „Aus der Feldarbeit wissen wir, dass die mit Lepra verbundene Stigmatisierung eines der größten Hindernisse im Kampf gegen Lepra ist“, sagt die DAHW in Würzburg. Dieses Stigma hindert die Betroffenen daran, Hilfe zu suchen, und verzögert die Diagnose und Behandlung.

Um Betroffene zu unterstützen, untersucht die DAHW, inwieweit Selbsthilfegruppen oder Laiengesundheitsberater Hilfe aus der Gemeinde erhalten. Zudem sollen Videos von Betroffenen zeigen, dass Lepra heilbar und wenig ansteckend ist.

Lepra ist nach heutigem Wissensstand eine der ältesten Krankheiten der Menschheit. Es wird durch Bakterien verursacht und wird gut mit Antibiotika behandelt. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation erkranken jedes Jahr weiterhin etwa 200.000 Menschen, hauptsächlich in Indien und Brasilien. Eine frühzeitige Behandlung ist wichtig, um Behinderungen im Zusammenhang mit Lepra zu verhindern. Unbehandelt kann eine chronische Infektion zu schweren körperlichen Behinderungen und schweren Haut-, Augen- und Nervenschäden führen. Die Sterblichkeitsrate ist niedrig, aber laut DAHW leiden weltweit zwei bis drei Millionen Menschen an leprabedingten Behinderungen. In vielen Gesellschaften erleben Menschen mit Lepra soziale Ausgrenzung.

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