Bundesumweltministerin Steffi Lemke will Zeitungsberichten zufolge die Tötung von Wölfen erleichtern, um Pflanzenfresser wie Schafe besser zu schützen. „Nach den Rissen muss es möglich sein, die Wölfe schneller und mit weniger Bürokratie zu töten“, sagte der Grünen-Politiker in Le Monde (Montag). „Wenn Dutzende Schafe getötet werden und auf der Weide liegen, ist das eine Tragödie.“ „Jeder Weidegänger und eine enorme Belastung für die Betroffenen. Deshalb brauchen sie mehr Unterstützung und Sicherheit.“ Konkrete Empfehlungen aussprechen.
Die Liberaldemokraten haben bereits in der Ampel-Koalition ihre Unterstützung für weitreichende Regelungen zum Schutz von Pflanzenfressern vor Wölfen zum Ausdruck gebracht. Im Koalitionsvertrag einigten sich Sozialdemokraten, Grüne und Liberaldemokraten darauf, das Zusammenleben von Pflanzenfressern, Menschen und Wölfen zu organisieren, „um Konflikte angesichts steigender Wolfszahlen zu minimieren“. Karina Konrad, Fraktionschefin der Liberaldemokraten, sagte am vergangenen Dienstag, es sei wichtig, jetzt zu handeln.
In Deutschland liegt die Bewirtschaftung der Wölfe in der Verantwortung der Bundesländer, Wölfe sind jedoch durch internationale und nationale Gesetze streng geschützt und genießen den höchstmöglichen Schutzstatus.
Der niedersächsische Landesregierungschef Stephen Weil (SPD) sagte, er wolle sich nun auf EU-Ebene dafür einsetzen, die Jagd auf böse Wölfe zu erleichtern. „Unser Ziel ist es, in Brüssel zu sagen, dass europäische Regeln nicht so starr sein dürfen, dass sie dringend benötigte regionale Lösungen behindern“, sagte er gegenüber Le Monde.