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Lemke möchte das Töten von Wölfen einfacher machen

Wolf
Eine ausgewachsener weiblicher Wolf steht in seinem Gehege im Tierpark Eekholt.

Der Umgang mit Wölfen ist in Deutschland und Niedersachsen seit vielen Jahren ein Dauerthema. So wollen Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) und der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) nun das Abschießen von Tieren erleichtern und so Schafe besser schützen. „Es muss möglich sein, Wölfe schneller und mit weniger Bürokratie zu töten, nachdem Risse aufgetreten sind“, sagte Lemke am Montag gegenüber Le Monde. Einsatz von Wölfen nach der Tötung von Pflanzenfressern. „Unser Ziel ist es, in Brüssel zu sagen, dass die europäischen Regeln nicht so starr sein dürfen, dass sie den dringend benötigten regionalen Lösungen im Wege stehen“, sagte er gegenüber Le Monde (Montag). Schnelle, gezielte Interventionen.

Der Mitte des 19. Jahrhunderts in Deutschland ausgerottete Wolf wurde größtenteils ausgerottet. Seit seiner Rückkehr um die Jahrhundertwende wurde er in Niedersachsen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Wolf gesichtet. Immer wieder jagen Wölfe auch Nutztiere wie Schafe, Ziegen und Kälber.

„Wenn Dutzende Schafe getötet werden und auf der Weide liegen, ist das für jeden Viehhalter eine Tragödie, und zwar eine sehr große.“ „Es ist eine große Belastung für die Betroffenen“, sagte Lemke, der bis Ende September konkrete Empfehlungen geben will. Das Bundesumweltministerium erklärte, dass es bereits möglich sei, Wölfe zu töten, wenn immer wieder angemessene Gruppenschutzmaßnahmen wie Zäune überwunden würden. Ein Sprecher Berlins sagte am Montag, dass das Genehmigungs- und Genehmigungsverfahren zu bürokratisch sei. Das soll sich nun ändern.

Allerdings ist die Umsetzung des Projekts kompliziert: In Deutschland liegt das Wolfsmanagement in der Verantwortung der Bundesländer. Wölfe genießen bislang ein hohes Schutzniveau nach Bundes- und EU-Recht. In einigen Gebieten stellt sich jedoch die Frage, ob der Schutzstatus aufgrund der großen Bevölkerungszahl noch gerechtfertigt ist.

Ende Juli hat sich auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) öffentlich dafür ausgesprochen, den strengen Schutzstatus von Wölfen grundsätzlich zu reduzieren. Am Montag kündigte sie an, dass bis zum 22. September systematisch Daten über Wolfspopulationen in ganz Europa gesammelt würden. Es wurde ein Register eingerichtet. Die Datenauswertung soll spätestens bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. Anschließend sollte entschieden werden, ob eine Herabstufung des Schutzstatus vorgeschlagen werden soll.

Die Vorsitzende des Ausschusses selbst hat einen persönlichen Bezug zu dem Thema: In der Nähe von Hannover tötete ein Wolf vor etwa einem Jahr ihr 30-jähriges Pony.

Nach Angaben des Bundesumweltministeriums wird die europäische Gesetzgebung von Lemkes Vorschlag überhaupt nicht berührt: „Der Wolf ist weiterhin ein schützenswertes Tier.“ Im Rahmen der nationalen Gesetzgebung sei jedoch Es bestehen noch Änderungsmöglichkeiten. Beispielsweise wird über einen „Praxisleitfaden“ nachgedacht, der als Grundlage für die Genehmigung von Starts durch die Länder dient. Vorschläge sollen ab diesem Dienstag mit den Umweltministerien der Länder besprochen werden.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) äußerte sich kritisch zu den angekündigten erleichterten Abschüssen. „Die Erfahrungen anderer EU-Länder zeigen deutlich, dass Gewehre die Tränen nicht dauerhaft reduzieren können“, sagt Uwe Friedel, Wolfsexperte beim BUND. Die Zahl der Wölfe bestimmt nicht die Zahl der getöteten Pflanzenfresser, sondern die Zahl der ungeschützten Pflanzenfresser. Die Zahl der Fauna. „In Deutschland entstehen die meisten Risse bei Pflanzenfressern bei Tieren ohne Herdenschutz“, sagt Friedel. Der BUND bedauert, dass der Herdenschutz vernachlässigt wurde.

Auch der Naturbund Deutschland (Nabu) ist der Ansicht, dass die Wolfsjagd den Herdenschutz nicht ersetzen kann. „Weil fünf oder acht Wölfe in einem Gebiet leben, spielt keine Rolle: Sie stellen eine Gefahr für ungeschützte Pflanzenfresser dar. Die Jagd führt nicht dazu, dass Wölfe einen größeren Abstand zu Pflanzenfressern einhalten“, sagt Dr.-Angelegenheits-Beamtin Marie Neuwald. Sie warnte jedoch davor, Lemkes Initiative falsch zu interpretieren. „Dies ist eindeutig ein seltener Fall, in dem Wölfe einen guten Gruppenschutz überwinden und Pflanzenfresser auseinanderreißen.“ Dennoch „ist das Erschießen eines stark geschützten Tieres der letzte Ausweg, wenn es keine vernünftige Alternative gibt“, was von entscheidender Bedeutung ist. Der Herdenschutz hat weiterhin oberste Priorität.

Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, steht Lemkes Initiative skeptisch gegenüber. „Aus unserer Sicht geht es hier eher um Verschleierung. Die verbalen Zugeständnisse, die gemacht werden, um die Entfernung einzelner Problemtiere zu erleichtern, sind kosmetischer Natur und reichen nicht mehr aus“, sagte er am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Eine offizielle Stellungnahme bescheinigte er einem günstigen Erhaltungszustand erreicht wurden, Neuklassifizierung des Erhaltungszustands und echtes Wolfsmanagement. “

Das Bundesamt für Naturschutz gibt als Referenz die Zahl der in Deutschland vorkommenden Wölfe an. Das Wolfspopulationsmonitoring 2021/2022 beziffert die Zahl der Wölfe auf etwa 1200. Die Tiere leben dementsprechend in 161 Rudeln. .. und 43 Wolfspaare und 21 sesshafte Einzelwölfe. Laut Nabu gab es seit 2000 13 behördlich genehmigte Wolfstötungen. Nach Angaben der Bundesdokumentations- und Beratungsstelle für Wölfe (DBBW) wurden im Jahr 2023 im Jahr 2022 drei Wölfe getötet Teil der Bestandsführung.

88 % der von Wölfen getöteten und verletzten Nutztiere in Deutschland im Jahr 2022, 6 % der Schafe und Ziegen, 4,2 % des Wildes, Rinder machen 6 % aus. Laut DBBW sind die Die Zahl der verletzten und getöteten Nutztiere betrug im Jahr 2014 weniger als 500 und wird im Jahr 2022 auf über 4.000 ansteigen.

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