Unternehmen - Leichter Anstieg der Unternehmensinsolvenzen in Thüringen
Hohe Energiepreise und steigende Zinsen sind nicht auf Unternehmen in Thüringen beschränkt. Allerdings gehört die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Freistaat in diesem Jahr nach Schätzungen von Creditreform zu den niedrigsten bundesweit. Die am Montag veröffentlichten Daten der Wirtschaftsauskunfteien zeigten, dass die Insolvenzquote – die Zahl der Insolvenzen pro 10.000 Unternehmen – bei 40 liegt. Im vergangenen Jahr lag der Wert bei 35.
Bremen (120 Fälle pro 10.000 Unternehmen), Berlin (103 Fälle), Hamburg (81 Fälle), Nordrhein-Westfalen (77 Fälle), Saarland (67 Fälle) und Schlesu Die Inzidenzrate ist im Bundesland deutlich höher Eiger-Holstein (64 Fälle). Zu den Gründen für die Insolvenz in der Region machte die Auskunftei keine Angaben. „Für diese Unterschiede können die regionale Branchenstruktur sowie die unterschiedliche Altersstruktur der Unternehmen verantwortlich sein“, hieß es lediglich.
Bundesweit werden bis Jahresende voraussichtlich 18.100 Unternehmen Insolvenz anmelden. Das wäre eine Steigerung von 23,5 % gegenüber dem Vorjahr. Ähnlich hohe Werte gab es zuletzt im Jahr 2019 (18.830 Fälle). Die landesweite Insolvenzquote liegt nun bei 60, verglichen mit 48 im Vorjahr. „Immer mehr Unternehmen scheitern unter der langfristigen Belastung hoher Energiepreise und Zinsverschiebungen“, erklärt Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter Konjunkturforschung bei Creditreform.
Wie andere Experten rechnet auch Hantzsch mit einem weiteren Anstieg der Unternehmensinsolvenzen: „Angesichts der derzeit schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wird die Zahl der Insolvenzen in den kommenden Monaten weiter deutlich zunehmen.“ Die Fallzahlen haben sich nahezu wieder normalisiert , Sondereffekte der COVID-19-Zeit sind im Grunde verschwunden. Um eine durch die Epidemie verursachte Insolvenzwelle zu verhindern, hat das Land vorübergehend Ausnahmen vom Insolvenzgesetz zugelassen.
Homepage der Kreditreform
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Quelle: www.stern.de