zum Inhalt

Leicht sinkende Milchpreise erwartet

Glas mit Milch
Kuhmilch wird in ein Glas geschüttet.

Nach Einschätzung von Brancheninsidern ist die Hochphase des starken Preisanstiegs bei Milch und Milchprodukten vorbei. Rudolf Schmidt, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Molkereien Nordrhein-Westfalen, sagte am Mittwoch in Krefeld, dass sehr hohe Niveaus nicht gehalten werden, das Preisniveau aber immer noch deutlich über dem von vor zwei Jahren liegen werde. Die Verbraucherpreise für Bio-Milch sind zum Ende des letzten Jahres gesunken. Bei konventionell erzeugter Milch bleibt der Ausgang der jüngsten Verhandlungsrunde zwischen einzelnen Molkereien und Handelsketten abzuwarten.

Eine hohe Inflation führt nicht nur dazu, dass Verbraucher häufiger auf billigere Produkte umsteigen. Bei traditionell hergestellter Milch und Butter, Joghurt, Käse, Quark und Sahne gingen die Umsätze im deutschen Lebensmittelhandel in den ersten zehn Monaten des Jahres 2022 zurück. Beeinflusst durch hohe Preise stand das Exportgeschäft in der zweiten Jahreshälfte unter Druck. China als größter Importeur von Milchprodukten ist ein unsicherer Abnehmer, da einige Milchprodukte aufgrund von Corona-Beschränkungen den Endverbraucher nicht erreichen. Etwa die Hälfte der in Deutschland produzierten Milch wird als Magermilchpulver oder Käse exportiert.

„Die Schmerzgrenze bei den Preisen wird sich ändern“, ist sich Verbandspräsident Hans Stöcker sicher. Für Verbraucher wird es ein längerer Prozess sein. Aber angesichts der stark gestiegenen Kosten, nicht nur der Energie, um Lebensmittel produzieren und verarbeiten zu können, muss das Preisniveau höher sein als noch vor einigen Jahren. „Wir haben in den letzten Jahren von materiellen Dingen gelebt“, betonte er. In der zweiten Jahreshälfte 2022 steigt der Preis für die Landwirte laut Verband stark an und erreicht rund 60 Cent pro Kilogramm Rohmilch, teilweise sogar noch mehr. Für das erste Halbjahr 2023 ist nun mit einem leichten Rückgang zu rechnen.

Kommentare

Aktuelles