Lehrerverträge könnten leichter unbefristet abgeschlossen werden
Befristete Arbeitsverträge für Lehrkräfte sollen in Zukunft einfacher verlängert werden können. Dies sei Teil einer neuen Einstellungsrichtlinie des Thüringer Bildungsministeriums, die am Dienstag in Kraft treten werde, teilte das Ministerium auf Anfrage mit. Besonders betroffen sind Quereinsteiger. Einige dieser Personen erfüllen noch nicht die Voraussetzungen für eine direkte, unbefristete Anstellung. Nach der neuen Richtlinie können sie nach der Probezeit nun länger in der Schule bleiben.
Helmut Holter, Thüringens Kultusminister, sagte: „Menschen, die sich an unseren Schulen bewährt haben, unentbehrlich geworden sind und in der Praxis oft schon viele wichtige Aufgaben innerhalb der Schulgemeinschaft übernehmen, können in eine Festanstellung übernommen werden.“ In Zeiten des Lehrermangels , das bedeutet neue Flexibilität. „Weil wir endlich langjährige Kolleginnen und Kollegen an das System binden können, die bereits als Aushilfskräfte großartige Arbeit für unsere Studierenden leisten und für die der Lehrberuf nicht nur zum Alltag, sondern zur Berufung wird.“
Allerdings knüpft die Richtlinie eine langfristige Anstellung an bestimmte Voraussetzungen: Lehrkräfte müssen mindestens ein Jahr in der Stelle tätig und nachweislich geeignet sein. Darüber hinaus können sich andere Lehrkräfte mit höherer Qualifikation nicht für diese Stelle bewerben. Die Eignung des Bewerbers sollte durch Befolgung der Schulleitung und der zuständigen Schulbehörden nachgewiesen werden.
Eine weitere Neuerung zielt darauf ab, die Qualifikationen potenzieller Neueinsteiger anzuerkennen. Bisher mussten die Qualifikationen der Bewerber vom Bildungsministerium überprüft werden. Dies soll nun auf Schulbezirksebene geschehen. Das Ministerium erhofft sich dadurch eine Beschleunigung des Überprüfungsprozesses.
In Thüringen werden aufgrund des akuten Lehrermangels seit Jahren vermehrt Quereinsteiger eingestellt. Fast ein Viertel der im letzten Schuljahr neu eingestellten Lehrkräfte waren Quereinsteiger (22,2 %).
Quelle: www.dpa.com