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Lausitzer Wasserstoffforschung: Pipeline notwendig

Wasserstoffenergie ermöglicht die Kopplung der Sektoren Strom, Wärme, Verkehr und Industrie in der Energiewende. Daher wollen sich viele Unternehmen in der Lausitz transformieren. Dabei ist ein leistungsfähiges Rohrnetz von entscheidender Bedeutung.

Energie - Lausitzer Wasserstoffforschung: Pipeline notwendig

Im Zuge der Umstellung der Energieregion Lausitz von Kohle auf erneuerbare Energien rückt das Thema Wasserstoff zunehmend in den Fokus. Heiko Jahn, Geschäftsführer der Wirtschaftszone Lausitz (WRL), sagte der Deutschen Presse-Agentur, eine Studie zum Thema „Wasserstofftransportnetz in der Lausitz“ zeige, dass die Wirtschaft inzwischen großes Interesse zeige. WRL ist Kunde der Studie, die am Montag eingereicht wurde.

Entscheidend für die Zukunft der Energie sei, ob und wann grüner Wasserstoff kostengünstig vom Hersteller zum Verbraucher transportiert werden könne, teilte die Industrie- und Handelskammer Cottbus (IHK) mit. Dies kann nur durch ein ausgebautes Rohrleitungsnetz erreicht werden. Der Transport per LKW oder Bahn ist keine bezahlbare Option. Die Studie befasste sich auch mit der Frage, welche bestehenden Erdgasleitungen künftig auf Wasserstoff umgestellt werden könnten.

IHK Jens Krause, Sprecher des Wasserstoffnetzwerks Lausitz, sagte: „Die Ergebnisse übertreffen die bisher ermittelten geforderten Werte für allen grünen Wasserstoff um ein Vielfaches.“ Nicht nur das Energieunternehmen Leag soll alle neu geplanten Wasserstoffantriebe in Betracht ziehen Dabei sollten die Werke auch interessierte mittelständische Produzenten und Verbraucher in der Region berücksichtigen. „Die Teilnehmer müssen nun gemeinsam mit den Gasnetzbetreibern Finanzierungsmodelle für den Bau der geplanten Wasserstoff-Pipeline-Infrastruktur etablieren“, forderte er.

So setzen beispielsweise Unternehmen wie der Chemieriese BASF im südlichen Geschäftsviertel und das Werk Schwarzheide auf Wasserstofftechnologie. Nachfrage gibt es auch im Industriepark Schwarze Pumpe an der brandenburgisch-sächsischen Grenze. Im Februar dieses Jahres hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zwei Förderbescheide über insgesamt 28,5 Millionen Euro für den Bau von Wasserstoffspeicherkraftwerken eingereicht. Es soll eine Blaupause für das Kraftwerk der Zukunft sein. Ab 2025 soll grüner Wasserstoff produziert werden.

Auch Wasserstoffkraftwerke, die Kohlekraftwerke ersetzen sollen, benötigen ein Wasserstoffnetz. Der Energiekonzern Leag will am Standort bestehender Kraftwerke wie Jänschwalde neue, innovative wasserstofftaugliche Gaskraftwerke errichten.

WRL-Geschäftsführer Jahn sagte, die Ergebnisse der Studie seien eine gute Grundlage, um das Thema in der Lausitz voranzutreiben. Doch die Kosten für ein Wasserstofftransportnetz sind enorm. „Aber es geht auch um die Einführung der Wasserstofftechnologie insgesamt. Wer an der Spitze steht, hat die Zukunft der Wirtschaft, und es wird uns als Region gut gehen, wenn wir an der Spitze stehen können.“

Der brandenburgische Energieminister Jörg Steinbach (SPD) hat immer wieder betont, dass grüne Energie als Voraussetzung für die Entwicklung im Wahlkreis ernster genommen werden müsse. Die Wirtschaftsministerin sagte, die Ansiedlung weiterer Unternehmen hänge davon ab, wie Brandenburg das Land mit grüner Energie versorgen könne.

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Quelle: www.stern.de

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