Parteien - Laumann verteidigt Leitkultur im Grundsatzprogramm der CDU
Der nordrhein-westfälische Arbeits- und Gesundheitsminister Karl-Josef Raumann (CDU) hat das Bekenntnis zur Leitkultur im neuen Grundsatzprogramm der CDU verteidigt. Der Bundesvorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) sagte am Dienstag im Radiosender WDR 5, Politik und Grundsatzprogramm spiegelten immer "ein bisschen den Zeitgeist" wider. Deutschland sei jetzt an einem Punkt, an dem "wir natürlich schauen müssen", dass wir den sozialen Zusammenhalt erhalten. Dafür braucht man eine gute Sozialpolitik, aber auch Werte.
In einem 70-seitigen Papier zum Thema Dominanzkultur schreibt die CDU: "Jeder, der hier leben will, muss unsere Leitkultur anerkennen, ohne Wenn und Aber." Dazu gehöre die Achtung der Würde eines jeden Menschen, der Grund- und Menschenrechte, der Rechtsstaatlichkeit, des Respekts und der Toleranz sowie die Anerkennung des Existenzrechts Israels. "Nur wer sich zu unserer Leitkultur bekennt, kann sich integrieren und deutscher Staatsbürger werden."
Der Islamverband kritisierte insbesondere die Formulierung im CDU-Entwurf, dass "Muslime, die unsere Werte teilen, zu Deutschland gehören".Wer in Deutschland leben wolle, müsse die Grundwerte des Landes achten und für Menschenwürde, Toleranz, Demokratie und Freiheit eintreten, so Laumann.
Muslime seien "ein sehr wichtiger Teil unseres Landes, unserer Gesellschaft", betonte Laumann. Viele praktizieren auch den Geist des Grundgesetzes. Aber die Gemeinschaft könne sich nicht mit einem politischen Islam vereinen, der das genaue Gegenteil des Grundgesetzes predige.
Der Grundlagenplan soll innerhalb von sechs Monaten verabschiedet werden und wird nun breit diskutiert werden. Er muss für das Volk und die Wähler "attraktiv" sein. "Deshalb denke ich, dass das Wort eigentlich gut zu dem passt, was wir sagen wollen."
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Quelle: www.stern.de