Die deutschen Landwirte sehen dem kommenden Jahr aufgrund anhaltender Marktrisiken vorsichtig entgegen. „Es herrscht große Verunsicherung“, sagte Joachim Rukwied, Präsident von Farmer, der Deutschen Presse-Agentur im Vorfeld der Agrarmesse Grüne Woche in Berlin. Die Preise für Ressourcen wie Energie und Kunstdünger sind stark gestiegen und befinden sich weiterhin auf hohem Niveau. Der Preis für Düngemittel ist jetzt 3,5-mal so hoch wie vor dem Krieg in der Ukraine. Zudem ist der Markt sehr volatil. „In diesem Zusammenhang ist es notwendig, dass die Unternehmen über etwas Liquidität verfügen, um die höheren anfänglichen Produktionskosten finanzieren zu können.“
Die Versorgungslage mit Düngemitteln habe sich entspannt, zumindest auf dem Papier, sagte er erklärte Ruwwied. „Aber die Ware ist meist noch nicht auf dem Hof, dann stellt sich die weitere Frage, ob die Logistik auch funktioniert.“ Die Preisschwankungen bei Betriebsmitteln liegen sicherlich bei rund 15 Prozent – dagegen schwanken auch die Notierungen für Pflanzenprodukte in dieser Größenordnung. „Am Ende braucht man natürlich ein bisschen Glück, um zum richtigen Zeitpunkt zu kaufen und zum richtigen Zeitpunkt zu verkaufen.“
Mit Blick auf die Felder sagte Rukwied: „Im Moment haben wir viel Wintergetreide, Winterraps .“ In der ersten Dezemberhälfte gab es zehn Tage mit niedrigen Temperaturen. „Wo kein Schnee liegt, hat der Frost für gute Bodenverhältnisse gesorgt.“ Aufgrund der vielerorts relativ milden Witterung in letzter Zeit zeigten viele Pflanzen ein deutliches Wachstum und eine deutliche Entwicklung. „Das birgt aber auch die Gefahr, wieder von der Kälte getroffen zu werden.“
Messe Grüne Woche
Die Situation in der Lebensmittelbranche war auch Thema auf der Messe Green Die Woche findet nach zweijähriger Corona-Ferien vom 20. bis 29. Januar wieder im Berliner Showroom statt. „Wir freuen uns auf die Grüne Woche“, sagte Rukwied. „Während der Grünen Woche kann man Lebensmittel riechen, sehen, fühlen, schmecken und genießen.“ Die Ausstellung zeigt die Vielfalt der landwirtschaftlichen Produktion. „Für die Besucher wird es sehr spannend, es wird ein Erlebnis.“ Das Motto des Deutschen Bauernverbandes auf der Messe lautet „Klima schützen, Artenvielfalt schützen, Ernährung sichern“.
Zum Verhältnis der Landwirte zur Gesellschaft im Allgemeinen sagte Rukwied: „Wir müssen weiter daran arbeiten, einander zu verstehen.“ Mehrwert. „Sie wollen höhere Preise. Das ist wichtig, damit Unternehmen die Lebensmittelsicherheit weiterhin gewährleisten können.“
Angesichts der hohen Inflation tritt Rukwied dem Eindruck entgegen, dass hochwertige Lebensmittel zum Luxusartikel werden können Mit anderen Worten, unser Anteil an den gesamten Lebensmittelausgaben bleibt relativ gering. „Zuletzt waren es etwa zehn Prozent, das ist im globalen Vergleich ein niedriger Wert.“ Er werde zwar etwas steigen, aber Lebensmittel seien in Deutschland noch günstig einzukaufen. “