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Landwirte kündigen Boykott der Ampelpläne an

Der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern hat den Plan der Berliner Ampelgewerkschaft, Agrardieselsubventionen und Steuerbefreiungen für landwirtschaftliche Fahrzeuge abzuschaffen, scharf kritisiert. „Durch die Infragestellung der Agrardieselregelung wird die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen...

Ein Bauer fuhr mit meinem Traktor durch die Felder. Foto.aussiedlerbote.de
Ein Bauer fuhr mit meinem Traktor durch die Felder. Foto.aussiedlerbote.de

Finanzen - Landwirte kündigen Boykott der Ampelpläne an

Der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern hat den Plan der Berliner Ampelgewerkschaft, Agrardieselsubventionen und Steuerbefreiungen für landwirtschaftliche Fahrzeuge abzuschaffen, scharf kritisiert. „Durch die Infragestellung der Agrardieselregelung wird die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft geschädigt und eine Verteuerung der Lebensmittelproduktion in die Höhe getrieben“, warnte Detlef Kurreck, Präsident des Bauernverbandes MV, am Donnerstag und kündigte einen „starken Boykott“ an Pläne. Auch Agrarminister Till Backhaus (SPD) äußerte Kritik.

Der Verband schätzt, dass sich die Dieseleinsparungen bei den Land- und Forstbetrieben Mecklenburg-Vorpommerns auf über 20 Millionen Euro belaufen. „Eine Aufhebung der aktuellen Agrardieselverordnung würde alle Bemühungen der letzten 20 Jahre zunichte machen, die Landwirtschaft ökologischer zu gestalten“, sagte Kurek. Nach Angaben des Verbandes verbraucht die Landwirtschaft durchschnittlich etwa 100 Liter Diesel pro Hektar Land und Jahr.

Backhaus zitierte Berechnungen des MV National Institute, wonach allein die Aufhebung der Agrardieselerstattungen die Landwirte im Bundesstaat voraussichtlich rund 28 Millionen Euro kosten wird. Diskussionen über den Abbau klimaschädlicher Subventionen gibt es schon seit Langem. Das Ende der Agrardieselsubventionen und der Befreiung von der Kfz-Steuer ist jedoch ein weiterer schwerer Schlag und hat in einer ohnehin unsicheren Zeit weitere Konsequenzen für die betroffenen Unternehmen.

„Es kann argumentiert werden, dass der Wegfall dieser beiden Subventionen zu höheren Agrarkosten führen wird, was zu weiteren Wettbewerbsverzerrungen führt und letztlich auch Auswirkungen auf den Geldbeutel der Verbraucher hat“, erklärte Backhouse.

Er beklagte, dass die Bundesregierung keine weiteren Anreize für den Einsatz klimafreundlicher Energien und Kraftstoffe gesetzt habe. Positiv sieht er die Beibehaltung des Aktionsplans „Natürlicher Klimaschutz“ und Erleichterungen beim Küstenschutz.

Nach den am Mittwoch von Sozialdemokraten, Grünen und FDP vorgeschlagenen Sparpunkten für den Bundeshaushalt 2024 wird der Steuerabzug für Agrardiesel bei der Energiesteuer abgeschafft. Auch Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) äußerte Bedenken. Würden sowohl die Agrardieselsubventionen als auch die Kfz-Steuerbefreiungen abgeschafft, würde dies eine unverhältnismäßige Belastung für die Landwirtschaft bedeuten.

Pressemitteilung

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Quelle: www.stern.de

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