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Landwirte erwarten, dass neue Düngemittel neue Probleme schaffen werden

Landwirtschaft
Ein Traktor zieht Pflug und Egge über ein abgeerntetes Feld.

Die Ausweisung neuer nitratbelasteter Flächen und die daraus resultierenden düngerechtlichen Konsequenzen könnten den Ackerbauern in Sachsen-Anhalt Probleme bereiten. „Landwirten fehlt Planungssicherheit durch Verlagerung roter Zonen“, sagte ein Referent des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt am Mittwoch.

Durch die Ausweisung nitratbelasteter Flächen wurde die Düngermenge erheblich reduziert Reduzierte Bodenbearbeitung Der landwirtschaftliche Berater sagte, dass die Anwendung in betroffenen Gebieten abhängig von den angebauten Kulturen erlaubt sei. Dadurch könnten Landwirte beispielsweise keinen hochwertigen Weizen mehr anbauen, der maßgeblich von einer ausreichenden Düngung abhängt.

Dies könnte es Landwirten erschweren, Fabrikbetreibern, mit denen sie langfristige Vorverträge abgeschlossen haben, ihre Situation zu erklären, so Experten. Außerdem stellt sich die Frage nach einer stabilen Selbstversorgung, wenn die Produktion einbricht.

Das Land Sachsen-Anhalt hat rund 135.200 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche als sogenannte rote Zonen ausgewiesen. Bisher gelten nur 73.000 Hektar als mit Nitrat belastet. Betriebe, die in diesen Gebieten anbauen, müssen strengere Anforderungen des Düngemittelgesetzes erfüllen. Die entsprechende Düngeergänzungsverordnung wurde am Dienstag im Kabinett beschlossen.

Hintergrund ist das von der Europäischen Kommission eingeleitete Vertragsverletzungsverfahren wegen übermäßiger Nitratbelastung des Grundwassers in Deutschland. Das Land Sachsen-Anhalt hat laut Ministerium dazu beigetragen, dass die Kommission das Verfahren durch die Verordnung nicht fortsetzt. 11,7 % der landwirtschaftlich genutzten Flächen sind inzwischen in rote Zonen eingeteilt.

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